Kanti verpasst in Düdingen die Achtelfinals
Ausgerechnet im Rückspiel der 1/16-Finals des CEV Challenge Cup zieht der VC Kanti Schaffhausen bei Volley Düdingen zuerst mit 1:3 die erste Niederlage der Saison ein und gibt dann auch den über den Einzug in die Achtelfinals entscheidenden «Golden Set» klar mit 6:15 ab.
Lange Gesichter beim VC Kanti: In Düdingen gab es für die Schaffhauserinnen gestern nichts zu gewinnen. BILD REINHARD STANDKE
Reinhard Standke, Düdingen
Es sollte also nichts werden mit einer weiteren spannenden Runde im Volleyball-Europacup. Kein Heimspiel in zwei Wochen, kein Auswärtsspiel in der Vorweihnachtszeit gegen SC Potsdam, der sich gegen ZOK Ub (SRB) durchgesetzt hatte. Der VC Kanti kann sich nach dem Ausscheiden aus dem CEV Challenge Cup nun auf die Meisterschaft und den Schweizer Cup fokussieren.
Kanti startete gestern in der Leimackerhalle mit dem geforderten Druck im Service, so griff beim 5:2 der Trainer von Düdingen bereits zum ersten Time-out. Das Heimteam kam anschliessend zunächst auf 7:8 heran. Dann servierte Brooke Botkin für die Schaffhauserinnen bis zum 15:7, Kanti dominierte im Angriff vor allem über Jordan Lockwood, die Verteidigung von Düdingen war oft machtlos. Beim 12:21 kam bei Düdingen Diana Sacher für Annouk Erni, ein Wechsel, der im weiteren Verlauf der Partie Auswirkungen für Kanti haben sollte. Die Schaffhauserinnen brachten zunächst mit 25:17 einen Satzgewinn unter Dach und Fach.
Zu viele Fehler bei Kanti
Im zweiten Durchgang sollte das Momentum in der Partie dann kippen. Düdingen hatte nun den Rhythmus im Angriff gefunden und konnte den Spielstand offen gestalten. Kanti erzielte zwar die Punkte über Lockwood, Holaskova, Botkin und Perkovac. Die Freiburgerinnen hielten aber mit, machten die Punkte mit Sacher sowie Sarina Wieland.
Kanti vermochte dem zweiten Satzgewinn nicht näher zu kommen, Düdingen lag entweder einen Punkt zurück oder gleichauf. Das Heimteam nutzte den Raum des Feldes, schlug clevere Finten und blockte die Schaffhauser Angriffe. Bei Kanti dagegen lag die Fehlerquote höher (10:6). Nach dem 22:22 gab es vor 523 Zuschauern Nervenkitzel pur: Düdingen erzwang Satzball um Satzball. Kanti wehrte deren sechs ab, konnte aber zwei nicht nutzen. Düdingen schaffte dann mit dem achten Satzball zum 33:31 den Satzausgleich.
Düdingen im Flow
Damit war das Spiel für das Heimteam endgültig lanciert: Mit der grösseren Aggressivität, mehr Kampf, cleveren Aktionen und schnelleren Reaktionen am Netz nahm Düdingen dem NLA-Tabellenführer den Schneid ab. Kanti fiel beim Service von Sarina Wieland von 5:6 auf 5:13 zurück, spielte sich zwar wieder heran, wieder besser in der Defensive und mit mehr Druck im Angriff. Während Düdingen praktisch ohne Fehler agierte, mussten für Kanti sieben und mehr notiert werden. Kanti war zwar bis auf 19:20 herangekommen, hatte aber dem Spielfluss der Freiburgerinnen zu wenig entgegenzusetzen und gab auch diesen Satz mit 22:25 ab.
Nun mussten die Munotstädterinnen entweder den vierten Satz für sich entscheiden oder den «Golden Set» gewinnen. Aber im vierten Satz vermochten die Schaffhauserinnen den Gegner nicht zu distanzieren, wieder sollte es 19:20 stehen, wieder kam Kanti nicht zum Satzgewinn. Und im «Golden Set» spielte Düdingen wie im Rausch, Diana Sacher und Sarina Wieland gelangen weiter Punkt um Punkt. Kanti agierte weiter zu fehlerhaft. 1:4, 3:10, 4:12, das Ausscheiden nahm seinen Lauf und war beim 6:15 besiegelt.
«Wir fangen super an», blickt Kantitrainer Neubauer auf die intensiven 123 Spielminuten zurück. «Ab der Mitte im zweiten Satz verlieren wir unser Spiel, machen zu viele Fehler», erklärt Neubauer, wie sein Team auf die Verliererstrasse gerät. Insgesamt weist die Statistik seines Teams nicht weniger als 26 Angriffsfehler auf, 24 davon gab es ab dem zweiten Satz. Sein Team habe Disziplin, Geduld verloren, vieles sei Stückwerk gewesen. «Sie haben sich reingespielt», erklärte Neubauer den Flow des Heimteams, das in der Nationalliga A auf bislang einen Sieg zurückschauen kann. «Wir müssen unser Spiel zu Ende spielen.»
Dies gilt nun auch für den nächsten Einsatz des VC Kanti. Dieser steht bereits übermorgen Samstag an. Und der Gegner heisst auswärts ausgerechnet Volley Düdingen. Erste Chance zur Revanche also.
Kanti will Düdingen erneut schlagen und die Achtelfinals erreichen
Nach dem 3:1-Heimsieg vor einer Woche streben die Schaffhauser Volleyballerinen heute Abend im Rückspiel der 1/16-Finals des CEV Challenge Cup einen weiteren Sieg an. Für das Weiterkommen genügt jedoch der Gewinn zweier Sätze.
Viviane Habegger wird in der Defensive gefordert. BILDWerner Schläpfer
«Wir sind die bessere Mannschaft und sollten gewinnen.» Nicki Neubauer Cheftrainer VC Kanti
Reinhard Standke
Zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage ein Spiel, so sieht aktuell der «Büroalltag» der Vereine aus, die auf europäischer Bühne engagiert sind. Zwischen dem NLA-Spiel gegen Aesch-Pfeffingen, das der VC Kanti am vergangenen Samstag in Basel mit 3:1 für sich entscheiden konnte, und dem nächsten Auswärtsspiel, die Reise führt die Munotstädterinnen am kommenden Samstag schon wieder nach Düdingen, geht es um die Qualifi-kation für die nächste Runde im CEV Challenge Cup. Nachdem der VC Kanti im Oktober erfolgreich die Däninnen von Holte IF aus dem Wettbewerb geworfen hatte, soll nun auch die Europacup-Kampagne des Vizemeisters der vergangenen Saison heute zu einem Ende gebracht werden.
Mit dem 3:1-Sieg in der Vorwoche sind die Schaffhauserinnen optimal in die 1/16-Finals gestartet, mit einem weiteren Erfolg soll heute das Ziel erreicht werden. Mit dem Gewinn von zwei Sätzen hat das Team von Trainer Nicki Neubauer das Weiterkommen jedoch bereits auf sicher. Sollte es allerdings zu einem 3:0- oder 3:1-Sieg der Gastgeberinnen kommen, würde der Entscheid über den Einzug in die Achtelfinals in einem «Golden Set» fallen (Zählweise wie in einem Tiebreak). In einem Golden Set war Kanti bislang zweimal gestanden: Ende Dezember 2007 war man in Schaffhausen in der 3. Runde des Challenge Cup mit 14:16 gegen Dinamo Bukarest ausgeschieden, 15 Jahre später ebenfalls zu Hause gegen die Serbinnen von ZOK Ub (16:18 nach 14:12). Doch zum Golden Set soll es heute aus Sicht des VC Kanti erst gar nicht kommen.
Tagesreise im Europacup
Statt einer zweieinhalbtätigen Reise steht für die Munotstädterinnen heute ein Tagestrip in das Senseland an. Nach der Abfahrt mit Kleinbussen um 09.30 Uhr folgt um 12.00 Uhr ein Training in der Leimackerhalle in Düdingen. Vom Heimteam wurden die Schaffhauserinnen im Tageshotel «Schloss Laupen» einquartiert und fahren nach Spielschluss wieder nach Hause. «Wir haben das Hinspiel noch einmal gut analysiert, wir werden ein paar Kleinigkeiten im Block- und Abwehrspiel anpassen», sagt Nicki Neubauer am Tag vor der zweiten Partie. Auch in der Offensive will der Kantitrainer noch paar Varianten bringen. «Sie haben viel auf unsere Mittelblocker aufgepasst.» Weiter geht es um den Angriff aus der Abwehr heraus. «Da können wir unser Spiel noch stabilisieren und für mehr Punkte sorgen.» Einmal mehr gehe es darum, am Aufschlag gut zu arbeiten.
Kanti macht sich das Leben lange schwer
Im Hinspiel der 1/16-Finals im CEV Challenge Cup setzt sich der VC Kanti gegen Volley Düdingen mit 3:1 durch. Die Freiburgerinnen waren der erwartet kämpferische Gegner, das Heimteam konnte das eigene Spiel nicht immer durchziehen.
Mit Vehemenz zum Sieg: Brooke Botkin (in Rot) greift gegen den Einer-Block von Düdingens Annouk Erni an. BILD R. STANDKE
Reinhard Standke
Den Einstieg in die dritte Europapokalpartie der Saison hatten sich die Schaffhauserinnen wohl anders vorgestellt. Düdingen spielte von Beginn an unerschrocken auf, man spürte, dass das Team nichts zu verlieren hatte und die Negativserie der letzten Wochen vergessen wollte. «Es wurde das erwartet schwere Spiel», erinnerte Kantitrainer Neubauer im Anschluss an die 100 Spielminuten an seine Worte zu den Aussichten vor der Partie. Sein Team geriet nach einer 5:4-Führung in Rücklage (5:7), dann kam Kanti zurück. Das Hin und Her ging bis zum 23:23, dann machte Jordan Lockwood mit zwei Punkten den Satzgewinn klar. «Wir haben lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden in Aufschlag und Abwehr, wir hätten schlauer spielen müssen», so Nicki Neubauer. Sein Team konnte zwar im zweiten Satz den 1:4-Rückstand vom Beginn aufholen, doch die Gäste forderten Kanti immer wieder mit harten Aufschlägen, guter Verteidigung oder dem Doppelblock gegen das erste Tempo. Dazwischen setzten die Schaffhauserinnen ihr Spiel um, führten mit 15:12, 18:15. «Wir hätten den zweiten Satz nie verlieren dürfen», so Neubauer. Doch genau dieses sollte geschehen. Die Freiburgerinnen kamen heran, und nach den 19:18 konnten die Munotstädterinnen eine Serviceserie von Zuspielerin Josie Vondran nicht abwehren (19:25). Im ersten und zweiten Satz habe sein Team zu viele «unforced errors» in Aufschlag und Angriff begangen, so Neubauer, der auch die Spielintelligenz kritisiert.
Eng verlief auch der dritte Durchgang, beim 21:22 war noch alles möglich. Dank zwei Punkten von Botkin und zwei Assen von Holaskova ging der Satzgewinn an das Heimteam. Aggressiv startete Kanti mit Petrenko am Service in den vierten Satz (5:0), auch das Angriffsspiel funktionierte nun (mit Lieb, die beim 2:5 im dritten Satz für Perkovac gekommen war). Kanti zog das Spiel bis zum 21:10 durch, dann rückte Düdingen näher. Doch zum Ende blieb der VC Kanti vor 423 Zuschauern auch im neunten Pflichtspiel der Saison ungeschlagen. «Wir können noch zulegen, sie nicht», blickt Nicki Neubauer voraus.
Am nächsten Mittwoch findet in Düdingen das Rückspiel um den Einzug in die Achtelfinals statt. Dafür fehlen den Schaffhauserinnen nun noch zwei Satzgewinne. Der nächste Gegner für eines der beiden Teams wird ebenfalls am kommenden Mittwoch feststehen, im Hinspiel schlug SC Potsdam (GER) gestern ZOK UB (SRB) mit 3:0. Die Spiele der Achtelfinals werden Ende November und Mitte Dezember ausgetragen. Auf die Serbinnen war Kanti bereits vor zwei Jahren getroffen und damals in den 1/16-Finals im Golden Set ausgeschieden.
Zunächst geht es jedoch für die Schaffhauserinnen und Düdingen in der NLA weiter. Tabellenführer Kanti ist im nächsten Spitzenspiel am Samstag beim zweitplatzierten Aesch-Pfeffingen (Rankhof Basel) gefordert, Düdingen im Duell der Kellerkinder beim Tabellenletzten Volleyball Academy. Auch Aesch-Pfeffingen stand gestern in den 1/16-Finals des CEV Challenge Cup im Einsatz, im Hinspiel gegen VB Niederösterreich Sokol/Post (Schwechat bei Wien) gab es einen 3:0-Heimsieg.
CEV Challenge Cup, 1/16-Finals, Hinspiel: VC Kanti – Volley Düdingen 3:1 (25:23, 19:25, 25:22, 25:15). - BBC Arena. - 423 Zuschauer. - SR: Armandola (ITA)/Kälin (SUI). – Spieldauer: 27, 25, 25, 23 = 100 Minuten. – VC Kanti: Petrenko (Pass, 5), Ambrosius (8), Botkin (12), Holaskova (11), Lockwood (20), Perkovac (6), Habegger (Libera); eingewechselt: Lieb (9), A. Pazin, Popic nicht eingesetzt: Cavka, Loffreda; rekonvaleszent: Capraro. – Volley Düdingen: Wieland (18), Staffelbach (7), Firmino (1), Erni (15), Da Silva (11), Vondran (6), Portman (Libera); eingewechselt: Loosli (2), Gasser, Sacher; nicht eingesetzt: Flühmann (Libera), Nevot, Rothenbühler.
Düdingen ist nicht zu unterschätzen
Im Schweizer 1/16-Final des CEV-Challenge-Cup empfängt heute der VC Kanti den NLA-Konkurrenten Volley Düdingen zum Hinspiel. In der Meisterschaft stehen die letztjährigen Ligafinalistinnen noch ohne Sieg da.
Katerina Holaskova gegen Volley Düdingen BILD Werner Schläpfer
Reinhard Standke
Diesmal ist alles anders im Europacup: Statt einem Flug in eine attraktive Grossstadtregion (wie zuletzt Holte bei Kopenhagen) oder einer langwierigen Reise in eine entfernte Region mit Konfliktpotential steht für den VC Kanti und den Gegner im 1/16-Final des CEV-Challenge-Cup eine gut zweistündige Autobahnfahrt an. Statt einem Zweitagestrip kommt auf Teams und Staff nur ein Aufwand von 12 bis 16 Stunden zu, was auch das Portemonnaie schont. So reisen die Freiburgerinnen statt am Vorabend erst heute an, absolvieren das Technische Meeting und nur ein Training in der Spielhalle, der BBC Arena (Spielbeginn 20 Uhr), und kehren unmittelbar nach Spielende in die Heimat zurück.
Während Volley Düdingen als NLA-Finalist für die 1/16-Finals gesetzt wurde und noch ohne internationalen Gradmesser dasteht, reihte sich in der laufenden Meisterschaftssaison Niederlage an Niederlage. Einzig gegen Toggenburg und auch Neuenburg UC gelang der Gewinn von zwei Sätzen. Je ein Punkt aus diesen zwei Spielen langt aktuell nur für Rang 10 im Feld der 11 NLA-Teams. Mit finanziellen Sorgen (siehe Kasten) gab es viele Wechsel bei den Spielerinnen. «Ich finde es schade», bedauert Nicki Neubauer, der während seiner Zeit in Düdingen (2012–2017) viel Aufbauarbeit in den Verein gesteckt hatte, die Situation.
Düdingen nicht ins Spiel kommen lassen
Aber der VC Kanti weiss, das ein Team in dieser Situation auch gefährlich sein kann. Dementsprechend sagte Trainer Neubauer: «Wir haben die Mannschaft so eingestellt, dass wir Düdingen auf keinen Fall unterschätzen. Dem Team fehlen zwar Ergebnisse, in vielen Spielen waren sie aber gar nicht so schlecht, mal ein bisschen Spielpech, mal gab es eine knappe Schiedsrichterentscheidung, mal kam ein Netzroller dazu», führt Nicki Neubauer aus. «Ihr Spiel ist nicht stabil, sie haben relativ wenig Selbstvertrauen.» Und dieses gelte es auch gar nicht aufkommem zu lassen, so der Kantitrainer. «Wir müssem unser Spiel durchziehen, viel Druck drauflassen, sodass sie gar nicht in einen Flow reinkommen.» Auf der anderen Seite heisst es, Ruhe zu bewahren. Den Punkt gegen NUC habe der NLA-Titelverteidiger mit etlichen Aufschlag- und Angriffsfehlern aber auch zugelassen, erklärt Neubauer.
Zu beachten ist bei Düdingen vor allem die brasilianische Diagonalspielerin Jaqueline Firmino, die im August kurzfristig für die verletzte Amerikanerin Kari Zumach verpflichtet wurde. «Firmino kommt immer mehr, sie ist klar die Spielerin, die sie am meisten suchen neben Sarina Wieland», so Nicki Neubauer. Die aktuelle Topskorerin spielt seit 2018 für die Freiburgerinnen. Aber Volley Düdingen hat nichts zu verlieren, den Druck hat das Team in der NLA, nicht im Europacup. «Für uns könnte es die Gefahr sein, dass sie freier und lockerer auftreten.»
Popic auf der Bank
Bei Kanti wird Mittelblockerin Astrid Popic nach der überstandenen Knieverletzung heute Abend zum ersten Mal zum Kader gehören und als Spielerin auf der Bank sitzen. Eine Einwechslung ist aber eigentlich nicht geplant, der Kraft- und Formaufbau soll noch einige Zeit weitergehen. Beim verletzten Fuss von Angreiferin Lia Capraro wurden zwei beschädigte Bänder ausgemacht. Die Spielerin wird dem Verein mehrere Wochen fehlen.
Kanti gewinnt auch das zweite Spiel gegen Holte IF
Nach dem 3:2-Sieg vor einer Woche in der BBC-Arena schlägt der VC Kanti den dänischen Vertreter Holte IF erneut mit 3:1 und zieht in die 1/16-Finals des CEV Challenge Cup ein. Dort heisst der Gegner Volley Düdingen, das bislang erfolglos in die Saison gestartet ist.
Die Spielerinnen des VC Kanti kämpften zusammen für den Erfolg. BILD WERNER SCHLÄPFER
Reinhard Standke
VOLLEYBALL. Zum ersten Mal in der bald 30-jährigen Europacup-Geschichte des VC Kanti mit bisher 112 absolvierten Spielen werden die Schaffhauser Volleyballerinnen auf einen Schweizer Kontrahenten treffen. Ab Anfang November geht es in den 1/16-Finals des CEV Challenge Cup gegen den Vizemeister der vergangenen Saison, Volley Düdingen. Zwischen dem 6. und 16. November wird es dann in Europacup und NLA zu gleich drei Begegnungen mit den Freiburgerinnen kommen.
Verdient hat sich das Team von Cheftrainer Nicki Neubauer das Weiterkommen mit zwei Siegen gegen die Däninnen aus Holte (wie bereits im Dezember 2019). «Wir sind sehr gut gestartet im ersten Satz, sehr aggressiv, sehr kontrolliert», berichtete Nicki Neubauer nach der Partie, die im nördlich von Kopenhagen gelegenen Holte von nur 217 Zuschauern verfolgt wurde. Kanti konnte sich nach einem Stand von 8:8 absetzen und holte den Durchgang mit 25:18. In der Folge ging der Spielfluss dann ein bisschen verloren. Holte versuchte das Heil in wilden Aktionen, mit mehr Risiko, so der Coach der Munotstädterinnen, dessen Team eine 18:15-Führung nicht durchbrachte (21:25).
Zaubertrick in der Schlussphase
«In den dritten Satz sind wir wieder super gestartet und spielen diesen dann ganz kontrolliert», sagt Neubauer. Mit Passeuse Petrenko am Service waren die Gäste aus Schaffhausen mit 5:0 gestartet, gaben die Führung nie her und sicherten sich den Satz mit 25:18. Aber dann war gemäss dem Kanti-Trainer spürbar, dass sein Team innerhalb von 48 Stunden zwei Spiele und die Reise nach Kopenhagen zu verkraften hatte. «Das hat man bei zwei, drei Spielerinnen gemerkt.»
Im vierten Durchgang wurde es noch einmal knapp. Kanti führte 17:16 und bekam dann eine Serie zum 17:20, Neubauer griff zum Doppelwechsel Pazin/Lieb für Petrenko/Lockwood. Beim 19:22 kam nur Lockwood zurück, Kanti gelangen ohne eigentliche Passeuse drei Breaks. «Holaskova hat das Zuspiel übernommen, das war ein bisschen der Zaubertrick.» Die Schlussphase war hitzig, nach dem 23:23 sorgten Botkin und Perkovac für den Schlussstand. Die meisten Punkte gelangen beim VC Kanti erneut Jordan Lockwood (19), ihr stand Captain Katerina Holaskova mit 17 Punkten kaum nach.
Nach Rückreise, Ruhetag und nur je einem Training am Freitag und Samstag geht es für den VC Kanti mit dem NLA-Spiel gegen Franches-Montagnes am Sonntag weiter, das um 16.30 Uhr in Saignelégier beginnt. Fans können mit dem Teambus mitreisen, Abfahrt ist um 12.30 Uhr an der BBC-Arena (Kosten 40 CHF).
CEV Challenge Cup, 1/32-Finals, Rückspiel: VC Kanti - Holte IF (DEN) 1:3 (19:25, 25:21, 18:25, 23:25), Hinspiel 2:3 - Holtehallen. - 217 Zuschauer. - SR: Ivkovic (CRO)/Persson (SWE). - Spieldauer: 26, 28, 25, 29 = 108 Minuten. – Holte IF: Schroeder (2), Lachenmeier (6), Windeleff (17), Marciniak (2), Brinck (6), Elbaek (17), Moellgaard (Libera); eingewechselt: Stevnsborg (3), Christensen, Hansen (4), Stefansdottir (3), Overgaard (1). – VC Kanti: VC Kanti: Holásková (19), Perkovac (12), Petrenkó (3), Ambrosius (3), Lockwood (19), Botkin (11), Habegger (Libera); eingewechselt: Lieb, A. Pazin; nicht eingesetzt: Loffreda (Libera), Capraro, Cavka; rekonvaleszent: Popic.
1/16-Finals: 6. November: VC Kanti - Volley Düdingen (20.00). 13. November (20.00): Volley Düdingen - VC Kanti.
Die Ausgangslage für den VC Kanti ist klar
Um im CEV Challenge Cup eine Runde weiterzukommen, muss der VC Kanti heute Dienstagabend im Rückspiel bei Holte IF drei Sätze gewinnen. Dabei gibt es verschiedene mögliche Varianten.
Das VC Kanti-Team beim gestrigen Abendtraining in den «Holtehallen». BILD ZVG
Reingard Standke
VOLLEYBALL. Im Vorfeld der Europacup-Begegnung heute Abend im nördlich von Kopenhagen gelegenen Vorort gab es gestern früh im Flughafen Zürich ein fröhliches Hallo von gleich drei Mannschaften: Während die Handballer von Kriens-Luzern in der gleichen Maschine wie die Schaffhauser Volleyballerinnen nach Kopenhagen flogen, um heute Abend gegen GOG Gudme (im Raum Svendborg, 150 Fahrkilometer) anzutreten, bestiegen die Kadetten Schaffhausen den Flieger im Gate nebenan.
Während die Handballer in der Gruppenphase der European League sechs Partien absolvieren, wird der CEV Challenge Cup als K.-o.-Wettbewerb ausgetragen. Nach dem 3:2-Hinspielsieg am vergangenen Mittwoch muss der VC Kanti heute Abend insgesamt drei Sätze gewinnen, um die 1/16-Finals vom November gegen Volley Düdingen zu erreichen. Die ist bei einem 3:0, 3:1 oder einem erneuten 3:2-Sieg über Holte IF der Fall.
Die Ansatzpunkte zum Erfolg
Gewinnt Holte IF heute Abend (19.00 Uhr) das Rückspiel 3:2, entscheidet ein im Tiebreak-Format gespielter «Golden Set» über das Weiterkommen.Verlieren die Schaffhauserinnen das Spiel 0:3 oder 1:3, sind sie für diese Saison aus dem Europacup ausgeschieden.
Am gestrigen Reisetag stand abends nur ein leichtes Balltraining auf dem Programm, um die Spielerinnen zu schonen. Davor präsentierte Kantichefcoach Neubauer die Videoanalyse des Hinspiels. «Es gibt zwei, drei Stellschrauben, um uns zu verbessern», meint Nicki Neubauer. «So müssen wir unser Angriffsspiel noch effizienter nutzen. Wenn unsere Zuspielerin am Netz war, hat Holte uns das Leben schwer gemacht, indem sie einen Doppelblock gegen die Aussenangreifer gestellt haben. Da können wir unser Spiel anders verteilen», nennt der Kantitrainer einen Ansatz. Weiter müsse man mehr auf das erste Tempo setzen. «Der Angriff aus Abwehr heraus war ziemlich gut mit drei Angreifern am Netz, mit zwei Angreifern haben wir Schwierigkeiten gehabt», erläutert Neubauer. Da könne das Skoring noch besser sein. In der Defensive müsse Kanti die Diagonalspielerin Helena Elbaek, die im Hinspiel 17 Punkte erzielte (damit aber hinter den drei erfolgreichsten Kantispielerinnen lag), besser in den Griff kriegen.
«Die Aussenangreiferinnen hatten wir gut im Griff, die Mitte war inexistent. Wenn unser Offensivspiel so bleibt wie in den Sätzen vier und fünf, sollten wir gut hinkommen», so Nicki Neubauer. Viel werde wieder über den Aufschlag laufen. «Die Stimmung ist sehr gut, wir sind gut gereist», berichtet Neubauer. «Wir wollen das Spiel gewinnen», will sich der Kantitrainer gar nicht auf den möglichen«Umweg» über den «Golden Set» einlassen.
Am Ende legt der VC Kanti mit 3:2 vor
Holte IF entpuppte sich im Hinspiel der 1/32-Finals im CEV Challenge Cup als der erwartet starke Gegner. Nach dem gestrigen 3:2 gegen die Däninnen ist jedoch im Rückspiel ein weiterer Sieg notwendig, um die Chancen für den Einzug in die nächste Runde offen zu halten.
Aussenangreiferin Korina Perkovac fordert die Blockspielerinnen von Holte IF heraus – am Ende kann der VC Kanti einen knappen Heimsieg feiern. BILD Werner Schläpfer
Reinhard Standke
Eine grosse Kulisse von 536 Zuschauern, darunter gut ein Dutzend Fans aus dem Kopenhagener Vorort Holte, hatte gestern den Weg in die BBC-Arena gefunden, um ihre Teams beim Auftakt in die Europacup-Saison zu unterstützen. In den insgesamt 112 Spielminuten sollte sich ein abwechslungsreicher Schlagabtausch zwischen den jeweiligen Spitzenreitern in ihren Ligen entwickeln.
Kanti startete nervös in die Partie, ging zwar nach einem 0:2 mit 5:3 in Führung, offenbarte dann aber Mängel und Unkonzentriertheiten in der Serviceannahme. Es waren in dieser Phase nicht die Schaffhauserinnen, die mit Aufschlag Druck machten, sondern die Gäste, die über 7:5 auf 16:9 davonzogen – insbesondere durch Punkte von Helena Elbaek. Kanti setzte einige Angriffe in den gegnerischen Block und gab den ersten Durchgang mit 15:25 ab.
Ganz anders dann der Auftritt des Heimteams im zweiten Satz: Kanti hatte sich auf die Aufschläge des Gegners eingestellt, hielt das Spiel bis zum Stand von 7:7 offen und zog dann nach und nach durch kurze Serviceserien von Petrenko, Botkin und Holaskova auf 18:10 davon. Der Schaffhauser Captain glänzte auch durch diverse schöne Blockpunkte, Holte unterliefen einige Fehler. In der Schlussphase kam es für Eigengewächs Nina Cavka zur Europacup-Premiere, Kanti glich mit 25:16 aus.
Lange ausgeglichen verlief der darauffolgende dritte Durchgang, in dem bei 18:19 für beide Teams alles offenstand, dies, obwohl Kanti die höhere Fehlerquote aufwies. Die Gäste gingen mit 23:18 in Führung, Kanti kam 23:24 heran, konnte aber den Satzball nicht abwehren. «Das darf so nicht passieren», monierte Kantitrainer Nicki Neubauer den Verlauf, der zum eigentlich unnötigen Satzverlust führte.
Den vierten und fünften Satz (25:16, 15:7) dominierten unter dem Strich dann die Munotstädterinnen, Holte IF reagierte mit vielen Wechseln, konnte aber nur in kurzen Phasen die Gegnerinnen unter Druck setzen, die für viele starke Aufschläge und clevere Angriffe sorgten. «Hier waren wir extrem konzentriert», meinte Neubauer. Bei den Schaffhauserinnen hatten vor allem Jordan Lockwood, Katerina Holaskova und Brooke Botkin für die Punkte gesorgt. «Wir müssen mehr Ruhe reinbringen, cleverer spielen», fasste der Kantitrainer die Partie gegen eine starke Mannschaft zusammen. Wenn sein Team nicht aufpasse, die Türe aufmache, nutze der Gegner den Moment.
Mit dem 3:2 hat Kanti nun vorgelegt. Um die Chancen in den Einzug in die nächste Runde zu wahren, ist am kommenden Dienstag im Auswärtsspiel ein weiterer Sieg gefordert. In den 1/16-Finals ist dann Volley Düdingen der nächste Gegner für Kanti oder Holte IF. Zunächst müssen die Schaffhauserinnen am Sonntag noch daheim gegen VBC Cheseaux antreten.
CEV Challenge Cup, 1/32-Finals, Hinspiel. VC Kanti - Holte IF (DEN) 3:2 (15:25, 25:16, 23:25, 25:16, 15:7). - BBC Arena. - 536 Zuschauer. - SR: Mitrovic (MNE)/Gore (ENG). – Spieldauer: 21, 24, 30, 24, 13 = 112 Minuten.– VC Kanti: Holásková, Perkovac, Petrenkó, Ambrosius, Lockwood, Botkin, Habegger (Libera); eingewechselt: A. Pazin, Lieb; Capraro, Cavka; nicht eingesetzt: Loffreda (Libera); rekonvaleszent: Popic. – Holte IF: Schroeder, Lachenmeier, Windeleff, Marciniak, Brinck, Elbaek, Moellgaard (Libera); eingewechselt: Stevnsborg, Christensen, Hansen, Stefansdottir, Overgaard. - Rückspiel am Dienstag, 15. Oktober.
Weitere Resultate (Schweizer Teams): Aesch-Pfeffingen - Jedinstvo Brcko (BIH) 3:0 (25-17, 25-16, 25-16). Genève Volley - Sant Cugat (ESP) 0:3 (25-17, 25-16, 25-16). Freilos: Volley Düdingen.
Grosses Interesse schon vor dem Anpfiff
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Einmal mehr hatte der VC Kanti Schaffhausen vor dem Start in das Spiel des CEV Challenge Cups gegen Holte IF zum Apéro geladen und konnte über 120 Anmeldungen von Sponsoren, Vertretern von Politik und Verband mit deren Begleitung und Gästen verzeichnen. Kanti-Präsident Sandro Poles konnte in seiner kurzen Ansprache, in der er allen Unterstützern der Europacupkampagne den Dank aussprach, unter anderem vom Kanton Schaffhausen den Staatsschreiber-Stellvertreter Christian Ritzmann sowie Roman Cantieri vom Zentralvorstand von Swiss Volley begrüssen. Die bewährte Bewirtung mit Wein, Suppe, Teigwaren, Brötli und Dessert hatte erneut ein Teil der Sponsoren der Schaffhauser Volleyballerinnen übernommen. Im Service amtierte diesmal ein Grossteil des 1.-Liga-Teams des neuen Coachs Claudio Kriech, das in den Herbstferien sonst eine Trainingsmöglichkeit vor dem Saisonstart am Sonntag suchen müsste. (R.Sta.)
Erfahrung gegen grosse Spielerinnen: VC Kanti empfängt Holte im Europacup
Im Hinspiel der 1/32-Finals des CEV Challenge Cups trifft der VC Kanti am heute Abend in der heimischen BBC-Arena auf das dänische Team Holte IF. Schon vor fünf Jahren standen sich die beiden Teams gegenüber – mit dem besseren Ende für die Schaffhauser Volleyballerinnen. Ein gutes Omen?
Kapitän Kateřina Holásková, beobachtet von Zuspielerin Brigitta Petrenkó, war schon beim letzten Aufeinandertreffen mit Holte dabei. Bild Werner Schläpfer
Reinhard Standke
Vor knapp 30 Jahren, Mitte November 1994, bestritt der VC Kanti Schaffhausen das erste Spiel im Europacup. In den 1/32-Finals des CEV Challenge Cups stehen nun gegen den mehrfachen dänischen Meister Holte IF die Partien 111 und 112 der Vereinsgeschichte an. Die beiden Teams trafen bereits vor fünf Jahren aufeinander. Damals konnten die Schaffhauser Volleyballerinnen Hin- und Rückspiel jeweils glatt mit 3:0 gewinnen.
Heute Abend kommt es in der BBC-Arena (20 Uhr) zum Hinspiel der beiden Teams, die in ihrer Liga jeweils nach zwei Runden die Tabelle mit sechs Punkten anführen. Während im Vergleich zu 2019 die beiden Trainer Nicki Neubauer und Sven-Erik Lauridsen weiterhin im Amt sind, haben sich die beiden Mannschaften ziemlich verändert.
Bei den Munotstädterinnen sind Katerina Holaskova und Korina Perkovac noch dabei, aufseiten der Däninnen gibt es ein Wiedersehen mit Mittelblockerin Amalie Langbjerg Lachenmeier und Nora Møllgaard, die inzwischen von der Aussen- auf die Liberaposition wechselte. Ansonsten präsentiert sich das Team der Gäste stark verjüngt mit vielen Spielerinnen der Jahrgänge 2002 bis 2005.
Physisch starke Gegnerinnen
«Holte hat eine relativ gross gewachsene Mannschaft, vor allem bei den Aussenangreiferinnen und der Diagonalspielerin, zwischen 186 und 191 cm», betont Kanti-Trainer Neubauer. Bei seiner Equipe weisen die Spielerinnen auf den beiden genannten Positionen eine Grösse von «nur» 182 bis 189 cm auf.
«Von daher ist es eine Mannschaft – anders als zuletzt Volley Toggenburg –, die ein bisschen physischer ist.» Mit Mittelblockerin Sara Ósk Stefánsdóttir und Zuspielerin Isabelle Richmond Marciniak weist der Kader des Teams aus dem nördlichen Vorstadtbereich von Kopenhagen zwei Ausländerinnen auf, beim VC Kanti sind es derweil deren sieben.
«Holte IF ist eine Mannschaft, die sehr aggressiv spielt, vor allem aussen und diagonal hoch und hart», hat Nicki Neubauer anhand von den Videoaufnahmen der ersten beiden Saisonspiele der Gäste festgestellt – und bereitet sein Team entsprechend vor. «Mit uns wird eine Mannschaft auf sie treffen, wo sie das erste Mal einen richtigen Gegner haben werden. Wir müssen uns vor allem auf die Aussenangreiferin Clara Windeleff (Nummer 5, Anm. d. Red.) und Diagonalspielerin Emma Stevnsborg (11) konzentrieren, sie spielen wenig mit der Mitte», so die Beobachtungen des Kanti-Chefcoachs.
Seine Strategie: «Ich denke, wir müssen vor allem beim Aufschlag ansetzen – das ist sicher etwas, wo wir ein anderes Level spielen können als sie, um dann mit Block und Abwehr gut arbeiten zu können.» Dass die Kanti-Equipe zunächst zu Hause antritt, sieht Neubauer zwiegespalten: «Ich denke, es ist gut, mit einem Heimspiel zu starten», sagt der 47-Jährige – und warnt: «Aber Holte IF ist keine Mannschaft, die man unterschätzen darf.»
Es winkt ein rein schweizerisches Duell
Erreicht der VC Kanti die nächste Runde, heisst der Gegner in den 1/16-Finals dann Volley Düdingen. Mitte November käme es so zu gleich drei Begegnungen mit dem Team aus dem Senseland im Kanton Freiburg innerhalb von nur einer Woche: zweimal im Europacup und dazwischen das Auswärtsspiel in der Liga.
Der VC Kanti trifft auf den dänischen Serienmeister Holte IF
Wie schon im Dezember 2019 bekommt es der VC Kanti mit dem Meister der dänischen Volleyliga zu tun. In den 1/32-Finals des europäischen Challenge Cup treffen die Schaffhauserinnen auf Holte IF.
Karina Perkovac (l.) war schon 2019 gegen Holte IF dabei. BILD Werner Schläpfer
Reinhard Standke
Man sieht sich im Leben meistens zweimal, dies trifft auch im Volleyball zu. Nachdem der VC Kanti Mitte Dezember 2019 den dänischen Serienmeister in den 1/16-Finals des Challenge Cup zweimal mit 3:0 geschlagen hatte, sind die Chancen, auch im Oktober 2024 gegen das im nördlichen Vorortbezirk von Kopenhagen beheimatete Team Holte IF die nächste Runde zu erreichen, intakt.
«Es ist ein interessantes Los gegen die sicherlich professionellste Mannschaft Dänemark», ordnet der Cheftrainer des VC Kanti die gestrige Auslosung, die im Broadcastcenter in Luxemburg erfolgte, ein. «Holte hat langjährige Erfahrung im Europacup, mit der amerikanischen Zuspielerin Isabelle Marciniak und der dänischen Aussenangreiferin Helena Elbæk, die nach Auslandsengagements in Finnland und Frankreich zurückgeholt wurde, haben sie zwei interessante Spielerinnen in ihren Reihen.» Elbæk, Nora Møllgaard und Trainer Sven Erik Lauridsen waren auch 2019 im Aufgebot. Vonseiten der Schaffhauserinnen sind Captain Katerina Holaskova, Korina Perkovac und Cheftrainer Neubauer weiterhin dabei.
In knapp drei Monaten ist es so weit: Nach dem Saisonauftakt am 28. September bei Volley Glaronia und dem ersten Heimspiel in der NLA am 4. Oktober gegen Volley Toggenburg steht als drittes Pflichtspiel in der Spielzeit 2024/2025 das Heimspiel gegen Holte IF zwischen dem 8. und 10. Oktober auf dem Programm. Das Auswärtsspiel folgt eine Woche später. «Es ist ein interessantes, aber auch machbares Los», so Nicki Neubauer. In der nächsten Runde würden die Schaffhauserinnen auf Volley Düdingen treffen, das für die 1/16-Finals gesetzt wurde.
Kanti scheidet aus dem Europa-Cup aus, gewinnt aber einen Satz
Der VC Kanti verliert auch das Rückspiel in den Sechzehntel- Finals des CEV Challenge Cup gegen das rumänische Team C.S.O. Voluntari 2005 und scheidet aus diesem Wettbewerb aus. Kanti-Trainer Neubauer stufte das Spiel dennoch als bisher beste Partie der Saison ein.
Die Kanti-Girls mit Korina Perkovac (Mitte) mussten sich in Rumänien geschlagen geben. BILD CEV
Reinhard Standke
«Wir verkaufen uns gut», konnte Kanti-Präsident Sandro Poles während den 100 Spielminuten aus dem Sala Sporturilor Unirea im Bukarester Vorort Dobroesti vermelden, in dem der Europacupgegner C.S.O. Voluntari 2005 seine Heimspiele austrägt. Im Gegensatz zur Vorwoche, als 612 Zuschauer in der BBC-Arena trotz der 0:3-Kanti-Niederlage für Stimmung gesorgt hatten, war die 1200 fassende Arena fast menschenleer. Ganze 28 von Poles gezählte Zuschauer verloren sich in der Halle, dazu 10 Security-Personen.
«Wir sind sehr, sehr gut gestartet», begann Kantitrainer Nicki Neubauer sein Resumée. Sein Team hatte nach dem 2:2 die Führung übernommen (6:3, 9:6, 11:9), Diagonalspielerin Barbara Dapic machte viele Punkte. «In der zweiten Satzhälfte sind wir ein bisschen unsauber geworden, haben 2 bis 3 Punkte verloren, dann setzt sich auch die Routine durch», schilderte Neubauer den Fortgang der Partie. Nach dem 14:14 musste die Schaffhauserinnen die Führung abgeben und später den Satz mit 22:25. «Wir haben uns nicht rausbringen lassen und sind im zweiten Satz wie die Feuerwehr gestartet.» Elisa Suriano servierte bis zum 4:0. Kanti gelang es, gegen die Topaufstellung des Heimteams immer eine Führung von 3 bis 6 Punkten zu halten und glich mit 25:20 aus.
Plötzlich macht sich Unruhe breit
Auch den Beginn des dritten Satzes konnten die Gäste erfolgreich gestalten (7:3) und zwangen den Gegner zu diversen Wechseln, der mit dem Service von Radasova auf 9:7 davonzog. Bis zum 10:10 hielten die Kanti-Girls das Spiel offen, später machte sich gemäss Trainer Neubauer eine gewisse Unruhe bemerkbar, wohl auch weil seine Spielerinnen merkten, «es geht etwas». Neubauer griff zum Doppelwechsel Pazin für Flory und Corbach für Dapic, das Heimteam setzte sich aber um 2 bis 3 Punkte ab. Beim 20:21 wurde die Voluntari-Topskorerin Casanova (16 Punkte) von einem von Korina Perkovac geschlagenen Angriff am Kopf getroffen und musste ausscheiden. Ihr Team setzte sich dennoch wiederum mit 25:22 durch und hatte dank dem zweiten Satzgewinn die Achtelfinals des Challenge Cup erreicht.
Aus Satz 1 und 3 könne sein Team noch einiges lernen, zum Beispiel mutiger in den 3er-Block zu gehen. «Aber es war noch mal ein deutlicher Schritt nach vorne, es war mit Abstand unsere beste Saisonleistung», zollte Nicki Neubauer seinen Spielerinnen das Lob. Im vierten Satz ging es um nichts mehr, der Coach konnte sein U23-Team (Corbach, Kuch, Hinteregger, Künzler, Pazin, den Libera Habegger/Loffreda) sowie Jacquie Armer aufs Feld schicken, welches sich mit 22:25 wiederum achtbar schlug.
Heute Vormittag ist ein Krafttraining angesetzt, das Team fliegt am Nachmittag zurück nach Zürich. Nach zwei Trainingstagen steht dann am Sonntag das nächste NLA-Spiel (BBC-Arena, 16.30 Uhr) gegen Aufsteiger Glaronia an.
CEV Challenge Cup, 1/16-Final/Rückspiel. C.S.O. Voluntari – VC Kanti 3:1 (25:22, 20:25, 25:22, 25:22). - Hinspiel 3:0. - Sala Dobroesti. - 28 Zuschauer. – SR: Kuzmanovic (BIH)/Lagierski (POL). – Spieldauer: 23, 24, 29, 24 = 100 Minuten. – Voluntari: Van De Vyver (Pass,1), Zivojinovic (7), Casanova (16), Todorova (2),Radosova (15), Nesimovic (15), Veres (Libera); eingewechselt: Kosinski (Libera), Matei (4), Ionescu (3), Galic (9), Kapelovies (Pass). – VC Kanti: Flory (2), Suriano (8), Armer (15), Dapic (8), Perkovac (12), Holaskova (9), Habegger (Libera); eingewechselt: Corbach (2), A. Pazin (Pass), Kuch (2), Hinteregger (6), Künzler (2), Loffreda (Libera).
Kanti will weiter Selbstvertrauen holen
Der VC Kanti will sein Glück versuchen: Die Schaffhauserinnen treten heute Nachmittag zum Rückspiel der Sechzehntel-Finals im CEV Challenge Cup bei C.S.O. Voluntari 2005 an.
Das Kanti-Team beim gestrigen Training in der Spielhalle, links Captain Holaskova. BILD ZVG
Reinhard Standke
VOLLEYBALL. Wettzumachen hat der VC Kanti im zweiten Spiel eine 0:3-Niederlage vom letzten Donnerstag in der heimischen BBC Arena. Gelingt C.S.O. Voluntari 2005 aus dem Bukarester Vorort ab 16 Uhr Schweizer Zeit ein weiterer Sieg, ziehen die Rumäninnen in die Achtelfinals ein und treffen dort auf ZOK Ub. Gegen das Team aus Serbien waren die Munotstädterinnen in den 1/16-Finals im vergangenen Dezember ausgeschieden. Um sich die Chance auf eine Revanche zu ermöglichen, müssten die Munotstädterinnen das heutige Spiel mit 3:0 oder 3:1 für sich entscheiden. Dann würde die Entscheidung über den Einzug in die Achtelfinals in einem «Golden Set» fallen.
«Wir werden versuchen, im Rhythmus der Spiele gegen Voluntari und Düdingen drinzubleiben», gibt Kantitrainer Neubauer vor. «Auch wenn wir gegen die Rumäninnen 0:3 verloren haben, wird es uns guttun, mindestens ein bis eineinhalb Sätze mit der Starting-Six auf dem Level hinzulegen. Neubauer möchte mit der nominell stärksten Formation beginnen und anschliessend den jungen Spielerinnen Einsatzzeit gewähren. «Wenn wir den ersten Satz gewinnen sollten, gehen wir aber in die Vollen». Es gehe aber eher darum, den Schwung mitzunehmen.
Dies war den Schaffhauser Volleyballerinnen im Spiel vom Sonntag in Düdingen, welches sie mit 3:1 gewonnen hatten, gut gelungen. «Nun wollen wir noch etwas Selbstvertrauen holen bei einigen Aktionen, jedoch gilt es, mit den Kräften hauszuhalten.» Dann nach einer späten Rückkehr am Donnerstagabend steht schon am Sonntag der nächste Einsatz in der Meisterschaft daheim gegen Aufsteiger Glaronia an.
Gestern waren Team und Staff gegen Mittag von Kloten in Richtung Bukarest abgeflogen. Nach der Landung war ein kleiner Snack eingeplant. «Die Reise war gut und kurz, dann gab es grossen Verkehr vom Flughafen zur Halle», berichtete Kanti-Präsident Sandro Poles am Abend. «Aber wir waren genau auf die Trainingszeit da. Jetzt läuft das Training, alle sind fit und einsatzbereit.»
Für heute Vormittag ist die Vorstellung der Videoanalyse sowie ein Warm-up vorgesehen. Der Anpfiff erfolgt für hiesige Verhältnisse ungwöhnlich früh um 17 Uhr Ortszeit (16 Uhr Schweizer Zeit) in der Halle Dobroesti. Über die Anspielzeit von 20 Uhr in Schaffhausen sei das Team aus Voluntari etwas entsetzt gewesen, erinnert Nicki Neubauer, der mit seinem Team noch vor der Abreise an Ort und Stelle ein Krafttraining absolvieren will.
Kanti fordert Voluntari, unterliegt am Ende aber ohne Satzgewinn
Wie erwartet war der rumänische Gegner C.S.O. Voluntari 2005 der starke Gegner, der sich im Hinspiel der Sechzehntelfinals des CEV Challenge Cup mit 3:0 gegen VC Kanti durchsetzte. Den dritten Satz hätten aber auch die Schaffhauserinnen für sich entscheiden können.
Voluntari-Topskorerin Heidy Casanova (l.) gegen den Kanti-Block mit Elisa Suriano und Jacqui Armer (3). BILD R. STANDKE
Reinhard Standke
Mit 612 Zuschauern fand sich gestern Abend ein grosses Publikum in der BBC Arena ein, das beim 109. Auftritt des VC Kanti für eine tolle Stimmung sorgte. Dies lag einerseits am Spiel von beiden Teams und am vielfach erfrischenden Auftritt der Schaffhauser Volleyballerinnen, andererseits an den neuen, nun wieder zur Verfügung stehenden «Fan-Klatschen», die entsprechend zum Einsatz kamen.
Kanti-Trainer Neubauer schickte die übliche Stammformation in das Europacupspiel, bei den Gästen standen die grossen Namen wie Zivojinovic (SRB), Casanova (CUB), Todorova (BUL) und Radasova (SVK) auf dem Feld. Wer erwartet hatte, dass das Team mit den Stars schnell davonziehen würde, wurde eines Besseren belehrt. Bis zum 14:15 konnte das Heimteam den Spielstand offenhalten, dann zog das Gastteam auf 18:14 davon, Kanti kämpfte sich jedoch wieder auf 18:20 heran. Neubauer hatte Jasmin Kuch für Jacqui Armer auf das Feld geschickt und vollzog den üblichen Doppelwechsel (Pazin/Corbach für Flory/Dapic) auf der Zuspiel/Diagonalposition. In der «Momeytime» gelangen doch den Gästen die entscheidenden Punkte (25:19).
Im zweiten Durchgang sah es bald nach einem schnellen Ende für die Volleyballerinnen des Städtischen Sportvereins aus Voluntari aus. Nach dem 4:6 dominierten die Rumäninnen bis 13:5 das Geschehen. Kanti-Trainer Neubauer setzte auf Alessia Pazin als Passeuse, gewährte Julia Künzler Einsatzzeit (die sich mit drei Punkten bedankte), Kanti rückte mit frischem Wind auf 11:14 heran. Wechsel gab es auch bei den Gästen: Mit Anamrija Galic kam die mit 197 cm grösste Spielerin ans Netz, dafür musste Heidy Casanova ausgewechselt werden, da sich auf ihrem Trikot der Klebestreifen gelöst hatte, der eine nicht reglementskonforme Werbung abdecken sollte. Erst nach einigen vergeblichen Versuchen sollte der Betreuer ein haftendes Tape finden. Doch ohne die Topspielerin gewann ihr Team den Satz mit 25:15.
Ohne die erste Passeuse de Vyver und Casanova begann Voluntari im dritten Durchgang. Sehr zur Freude des Publikums konnte der VC Kanti nicht nur mithalten, kämpfte, entschied den einen oder anderen Ballwechsel auch mal für sich und übernahm ab dem 13:12 die Führung. Beim Stand von 16:14 kamen De Vyver und Casanova zurück, bis zum 20:19 führte jedoch angefeuert von den eigenen Fans das Heimteam. Danach setzte sich jedoch die Stärke der Gäste durch.
«Wir haben heute Fortschritte im Angriffsspiel gemacht», betonte Kanti-Trainer Neubauer eine wichtige Entwicklung in der gestrigen Partie. «Wir haben eine sehr, sehr gute Reaktion auf den Sonntag gezeigt.» Bei der 0:3-Niederlage in Aesch-Pfeffingen waren die Schaffhauserinnen mit einer sehr geringen Angriffseffizienz aufgetreten. «Sie sind uns physisch überlegen, am Ende schlägt uns eine Heidy Casanova, die aus 23 Versuchen 14 Punkte macht.» Neubauer zeigte sich mit den Sätzen 1 und 3 zufrieden. Und: «Wir haben gut gefightet», attestierte der Kanti-Trainer seinem Team. Viel Zeit zur Erholung bleibt den Munotstädterinnen nicht, bevor es am Sonntag in der Liga weitergeht. Dann steht das Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn Volley Düdingen (4.) an, der am Dienstag im CEV Cup gegen Chieri’76 (ITA) eine 0:3-Heimniederlage erlitten hatte. Zum Spiel in Düdingen können Fans im Teambus mitfahren (Abfahrt 13.00 Uhr an der BBC Arena, Fahrtkosten 40 CHF).
CEV Challenge Cup, 1/16-Finals, Hinspiel: VC Kanti - C.S.O. Voluntari 2005 (ROM) 0:3 (19:25, 14:25, 21:25). - BBC Arena. - 612 Zuschauer. - SR: Mitrovic (MNE)/Gjoka (ALB). - Spieldauer: 25, 22, 26 = 73 Minuten. – VC Kanti: Flory (2), Suriano (6), Armer (8), Dapic (10), Perkovac (5), Holaskova (3), Habegger (Libera); eingewechselt: Corbach, A. Pazin (Pass), Kuch (1), Hinteregger, Künzler (3); rekonvaleszent: Loffreda. – Voluntari: Van De Vyver (Pass,1), Zivojinovic (12), Casanova (16), Todorova (8), Ionescu (5), Radosova (9), Veres (Libera); eingewechselt: Nesimovic (2), Galic (9), Kapelovies (Pass); nicht eingesetzt: Matei, Kosinski.
Rückspiel in Voluntari
Am nächsten Mittwoch findet um 16 Uhr Schweizer Zeit das Rückspiel statt im Sala Sporturilor Unirea Dobroesti.
Die Prominenz beim VIP-Apéro vor dem Match
Nachdem vorgestern das Herbstwetter mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein seine Aufwartung machte, übernahmen gestern Wolken und Regentropfen die Regie am Himmel. Da kam das Europacupspiel des VC Kanti gegen das rumänische Spitzenteam aus dem Bukarester Vorort Voluntari gerade recht. Bereits vor Spielbeginn in der BBC Arena waren rund 160 Personen, Sponsoren und deren Gäste sowie Vertreter von Stadt und Kanton zum VIP-Apéro geladen.
Smalltalk der Ehrengäste
Die Vertreter des Kantons: Vize-Staatsschreiber Christian Ritzmann (l.), Vizeregierungspräsident Patrick Strasser und Staatsschreiber Stefan Bilger. Stadtpräsident Peter Neukomm (l.) und Stadtrat Raphaël Rohner freuen sich beim Apéro auf ein spannendes Volleyballspiel. BILDER REINHARD STANDKE
Die Vertreter des Kantons: Vize-Staatsschreiber Christian Ritzmann (l.), Vizeregierungspräsident Patrick Strasser und Staatsschreiber Stefan Bilger. Stadtpräsident Peter Neukomm (l.) und Stadtrat Raphaël Rohner freuen sich beim Apéro auf ein spannendes Volleyballspiel. BILDER REINHARD STANDKE
Einmal mehr fand der Empfang in der der Spielhalle gegenüberliegenden Gräfler Garage Gasser statt. Inhaber Marco Ninghetto und sein Team hatten zwischen ausgestellten Neuwagen wieder Platz geschaffen, damit die Ehrengäste sich bei Smalltalk und Networking austauschen und beim Apéro riche stärken konnen. Neben den treuen Sponsoren aus der lokalen Wirtschaft liessen sich auch Vertreter aus der Schaffhauser Politik Empfang und Volleyball-Spitzensport nicht entgehen. So standen auf der Gästeliste Vizeregierungspräsident Patrick Strasser, Staatsschreiber Stefan Bilger und Vize-Staatsschreiber Christian Ritzmann. Die Stadt Schaffhausen vertraten Stadtpräsident Peter Neukomm und Stadrat Raphaël Rohner. Vor der Vorbereitung auf das Spiel hatte Kanti-Coach Nicki Neubauer kurz Zeit,zum Apéro zu kommen. In seiner Begrüssung dankte Kanti-Präsident Sandro Poles den Anwesenden für die Unterstützung, ohne die die Austragung eines Europacup-Spieles nicht möglich sei. Poles hob die Qualitäten des Team aus Rumänien hervor und hoffte, dass auch der VC Kanti für Spannung im Spiel sorgen könne.
Dies war den Schaffhauserinnen im vorhergehenden 108. Auftritt im Europacup Mitte Dezember 2022 sehr zur Freude der heimischen Fans gelungen. Das Kanti-Team hatte gegen Ub die Auswärts-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen können und war im entscheidenden «Golden Set» nur einen Punktgewinn vom Einzug in die Achtelfinals des CEV Challenge Cup entfernt, schied zum Schluss aber doch noch aus.
Grosse Begeisterung löste die Schlussankündigung von Kanti-Präident Sandro Poles «Es gibt wieder Fan-Klatschen» beim Apéro-Publikum aus. (R. Sta.)
Spitzen-Volleyballerinnen in der BBC-Arena
Im Hinspiel der Sechzehntel-Finals des CEV Challenge Cup empfängt der VC Kanti Schaffhausen heute Abend (20 Uhr, BBC-Arena) den rumänischen Club C.S.O. Voluntar 2005. Ein richtig starker Gegner, das Team ist gespickt mit international erfahrenen Spielerinnen.
Kanti-Captain Katerina Holaskova am Block gegen den letztjährigen Europacupgegner aus Ub. BILD R. STANDKE
Reinhard Standke
Das Volleyballteam aus dem Bukarester Vorort Voluntari ist eine Sektion des Städtischen Sportclubs (CSO), der nicht weniger als 13 Sportarten (darunter Gratissport für 1200 Kinder) anbietet und 2005 auf Initiative des Büros des Bürgermeisters gegründet wurde. Die rumänische Mannschaft hatte die Saison 2022/2023 auf Rang 6 abgeschlossen und liegt in der laufenden Meisterschaft der Division A1, die zwölf Vereine umfasst, nach einem schwierigen Start auf dem achten Rang. Gestern ist die Mannschaft in Schaffhausen eingetroffen, wo heute Abend in der BBC-Arena (20.00 Uhr) das Hinspiel der Sechzehntel-Finals des CEV Challenge Cup ausgetragen wird.
109. Spiel im Europacup
Seit dem 12. November 1994, als bei der Europacup-Premiere des VC Kanti das Team Celik Zenica (Bhi) in Schaffhausen zu Gast war, kann der VC Kanti auf bislang 108 Partien in einem der CEV-Europacup-Wettbewerbe zurückschauen. Die letzte Begegnung gegen den serbischen Klub aus Ub blieb hoch spannend bis zum letzten Ball. Nach der 0:3-Niederlage im Auswärtsspiel gelang Kanti in der BBC-Arena ein 3:1-Sieg, sodass ein «Golden Set» (Tiebreak) über den Einzug in die Achtelfinals des CEV Challenge Cup entscheiden musste. Hier hatten die Munotstädterinnen beim 14:12 den Erfolg vor Augen, konnten den Sack jedoch nicht zumachen und schieden letztlich nach 16:18 aus.
Heute Abend und im Rückspiel am kommenden Mittwoch wird die Europacupgeschichte der Schaffhauser Volleyballerinnen weitergeschrieben. «Es kommt ein Team mit grossen Namen, viel Energie und viel Erfahrung auf uns zu», beschreibt Kanti-Coach Nicki Neubauer einige der Qualitäten der rumänischen Gäste. Topangreiferin ist die Kubanerin Heidy Casanova (Nummer 6), die nach Stationen unter anderem in Havanna, Le Cannet (FRA), Targoviste (ROM), Prometey (UKR), Peking und Bolu (TUR) nun vom Klub im Bukarester Vorort Voluntari verpflichtet wurde. «Sie ist die spektakulärste Spielerin, die die grösste Angriffslast trägt», erläutert Neubauer. «Ich denke, diese Spielerin alleine kostet so viel wie drei Viertel unseres Teams.»
Die nächste wichtige Angreiferin ist die Serbin Ana Zivojinovic (4), die schon im Trikot von Belgrad, Piräus, Mulhouse gespielt hat. Zuspielerin bei Voluntari ist die langjährige erste Passeuse des belgischen Nationalteams, Ilka Van De Vyver (8), die wie die Bulgarin Mira Todorova (7) via Stuttgart und Targoviste (ROM) zum heutigen Gegner wechselte. Mittelblockerin Todorova spielte in der Saison 2017/2018 bei Volero Zürich. Die Angreiferin Nikola Radosova (12) war bei der vorletzten EM Captain des slowakischen Nationalteams. «Die Mannschaft ist von den Namen her wirklich gut bestückt, auch wenn sie in der Liga noch nicht ganz da sind, wo sie vielleicht hinwollen. Die Liga ist aber sehr stark.»
«Wir sind nicht ganz chancenlos, aber bei uns müssen schon sehr viele Sachen zusammenpassen», so Nicki Neubauer zur Frage nach den Aussichten für sein Team. Der Trainer verweist insbesondere auf die schlechte Angriffsbilanz vom Spiel am Sonntag bei Aesch-Pfeffingen (0:3). «Ich mache mir weniger Gedanken um Block-Abwehr, taktische Dinge oder sie mit dem Aufschlag unter Druck zu setzen, dies funktioniert sehr gut. Wir sind aber der klare Aussenseiter und müssen versuchen, Schwung für die Liga mitzunehmen, gerade im Angriff: aggressiver spielen, mehr riskieren, die Punkte erzwingen.»
Kanti verpasst die Achtelfinals knapp

Korina Perkovac war gestern eine der starken Angreiferinnen beim VC Kanti. BILDE WSCH
Im Rückspiel des CEV Challenge Cup erzwingt VC Kanti mit einem gut herausgespielten 3:1-Sieg den Golden Set. In einem echten Thriller vergeben die Schaffhauserinnen hier aber zwei Matchbälle und unterliegen mit 16:18 und scheiden aus.
Reinhard Standke
Nachdem der VC Kanti vor einer Woche bei ZOK Ub in Serbien mit 0: 3 verloren hatte, gerieten die Schaffhauserinnen gestern vor heimische Kulisse zu Beginn gleich unter Druck, um dann für einen ausgeglichenen Spielverlauf zu sorgen. Nach dem 11: 11 sorgte dann Molly Lohmann mit einer Aufschlagserie für Stimmung unter den meisten der 750 Zuschauer: Sie führte ihr Team zum 16: 11 Zwischenstand. Kanti hielt weiter die Hoffnung der Fans hoch, doch nach dem 19: 15 liessen sie die Gäste aus Serbien noch einmal herankommen. Wie so oft in den letzten Wochen wechselten Phasen mit überzeugendem Spiel mit Phasen, in denen Fehler auftraten, man den Gegner ins Spiel kommen liess, ab. So war für Spannung in der Schlussphase gesorgt, Ub glich aus, Kanti vergab zwei Satzbälle, nutzte aber den dritten. Spannung auch im zweiten Durchgang: Wieder bis zum 11: 11 konnte sich keines der Teams absetzen, dann zogen die Munotstädterinnen davon. Insbesondere Romy Jatzkon und Monika Krasteva sorgten für die Punkte. Über 15: 13 und 19: 15 holte sich Kanti auch den zweiten Satz (25: 18). Nun fehlte den Schaffhauserinnen nur noch ein Satzgewinn zum Erreichen des Golden Sets. Doch in der zweiten Satzhälfte zog das Heimteam die schlechtere Phase ein. Kanti kämpfte sich immer wieder heran, nach dem 17: 18 jubelte letztlich aber ZOK über den Satzgewinn. Auch im vierten Satz musste wieder die Schlussphase entscheiden. Kanti fiel von 19: 14 auf 19: 20 zurück, schaffte es aber noch, zurückzukommen (25: 22). Im Entscheidungssatz lagen die Vorteile nach dem 9: 7 bei Kanti, das jedoch beim 14: 12 zwei entscheidende Bälle vergab, das Momentum kippte auf Seiten der Gäste, die schlussendlich den dritten Ball zur Entscheidung nutzen. «Wir standen mit einem Bein in der nächsten Runde, aber wie in den letzten Wochen werfen wir es selber weg», äusserte sich Kanti Trainer Neubauer, der aber stolz auf sein Team war, dass nach dem 0: 3 vor einer Woche sich erst zum bitteren Schluss geschlagen wurde. Für die meisten Punkte bei Kanti hatte gestern Krasteva (21) gesorgt, gefolgt von Jatzko und Perkovac (16).
Serbisches Derby für den Sieger
ZOK Ub trifft in den Achtelfinals im Januar in einem serbischen Duell auf Jedinstvo Stara Pazova, das auch im Rückspiel gegen Rigas Volejbola Skola (LAT) mit 3: 0 gewann. Weiter geht es beim VC Kanti Anfang Januar mit einer englischen Woche: Am Mittwoch, 4. Januar, wird das verschobene Spiel in Düdingen nachgeholt, am Samstag müssen die Schaffhauserinnen in Kloten bei Volero Zürich antreten. Nach der Weihnachtspause ruft Trainer Nicki Neubauer ab dem 30. Dezember wieder zum Training.
VIP-Apéro des VC Kanti zum Europacupspiel
Raphaël Rohner (Sportreferent Stadt SH), Peter Neukomm (Stadtpräsident) und Christian Ritzmann (Staatsschreiber Stellvertreter) von links. Bild RST
Im Frühjahr konnte der VC Kanti mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Meisterschaft einen sportlichen Höhepunkt feiern. Zu Ende ging das Jahr für die Munotstädterinnen mit einem Heimspiel im Europacup, aus dessen Anlass der Verein Sponsoren und Gönner mit deren Gästen sowie Vertreter aus Politik und Verband zum traditionellen, feinen Apéro riche vor dem Anpfiff einlud. Rund 150 Personen hatten für diesen Anlass zugesagt.
Kanti-Präsident Sandro Poles (vorne) freut sich über die vielen Sponsoren und Clubfreunde beim VIP-Empfang vor dem Europacupspiel gegen Ub. Bild RST
Der Präsident des VC Kanti, Sandro Poles, begrüsste rund 70 Minuten vor dem Anpfiff die Anwesenden und dankte dem Gastgeber, der Gräfler Garage Gasser. Der Einsatz im Europacup sei immer etwas Besonderes, und nur dank der grossen Unterstützung der Sponsoren des Events möglich, für den jeweils ein vom normalen Meisterschaftsbetrieb unabhängiges Budget erstellt werden muss. (R.Sta.)
ZOK Ub ohne zwei Stammspielerinnen

Monika Krasteva (r.) will auch heute wieder gegen ZOK UB punkten. Anet Barbara Alfonso Benitez (17) konnte die Reise in die Schweiz nicht antreten. BILD ALEKSANDAR DJOROVIC
Der VC Kanti tritt heute Abend daheim im Rückspiel der Sechzehntelfinals des CEV Challenge Cup gegen ZOK Ub an. Bei den Serbinnen sind zwei wichtige Akteurinnen nicht dabei.
Reinhard Standke
VOLLEYBALL. Vor Wochenfrist hatte der VC Kanti das Hinspiel bei ZOK Ub glatt mit 0: 3 verloren. Heute Abend wird nach dem Rückspiel in Schaffhausen (20.00 Uhr, BBC Arena) dann feststehen, welches der beiden Teams in die Achtelfinals des CEV Challenge Cup einzieht. Die Schaffhauserinnen müssten sich dafür mit einem 3: 0- oder 3: 1-Sieg in den Golden Set kämpfen und auch diesen hernach für sich entscheiden, dem Team aus Serbien dage- gen genügt der Gewinn von zwei Sätzen. Der Gegner in den Achtelfinals, die Spiele werden in der zweiten und dritten Januarwoche ausgetragen, wird ebenfalls heute zwischen Jedinstvo Stara Pazova (SRB) und Rigas Volejbola Skola (LAT) ermittelt, Spielbeginn ist um 19.00 Uhr.
Kein Einreisevisum
Die heutigen Gäste des VC Kanti müssen im Gegensatz zum Hinspiel beim Auftritt in der Munotstadt auf zwei Leistungsträgerin verzichten. Während Mittelblockerin Aleksandra Gligoric offenbar bei einem Autounfall am Samstag einen Nasenbruch erlitt, erhielt die Topskorerin bei den Serbinnen, die Kubanerin Anet Barbara Alfonso Benitez, kein Visum für die Einreise in die Schweiz.
Über die Odyssee von Verein und Spielerin bei der Beantragung des Visums bei der Schweizer Botschaft in Belgrad berichtete in grossen Lettern das Onlineportal «Republika». Mit der Übermittlung eines Einladungsschreibens habe der VC Kanti in dieser Angelegenheit das getan, was in seinen Möglichkeiten stehe, wie Vereinspräsident Sandro Poles mitteilt.
Gegner könnte gefährlicher sein
Ob das Fehlen der Mittelblockerin sowie der Stamm-Diagonalspielerin für den VC Kanti einen Vorteil biete, darüber ist sich Coach Nicki Neubauer gar nicht mal sicher. Denn über die Qualitäten der Spielerinnen, die nun zum Einsatz kommen werden, habe er keine Informationen, da Ub meistens mit der Startformation durchspiele. «Es wird ein bisschen schwierig, das Spiel vorzubereiten», so der Trainer. Kanti sei gut beraten, auf sich selber zu schauen als auf die Gegenseite. «Es wird ihnen wehtun, es sind sicher zwei Spielerinnen, die sehr wichtig sind im System, offensiv wie defensiv», meint Neubauer. «Wir müssen uns auf uns konzentrieren, ein gutes Spiel machen und versuchen, eine gute Stimmung in die Halle zu transportieren.» Dann ergäben sich auch Chancen, aus denen sein Team etwas machen könne. Im Gegensatz zu den Gästen sind beim VC Kanti alle Spielerinnen an Bord bis auf die Langzeitverletzten Jasmin Kuch und Elisa Surinao, die gestern zum ersten Mal wieder leicht trainieren konnten.
Vor Spielbeginn hat der VC Kanti zum traditionellen Europacup-VIP-Apéro geladen, zu dem sich knapp 150 Gäste aus Kreisen der Sponsoren und Gönner sowie aus Politik und Volleyballverband angemeldet haben.
Kanti unterliegt bei ZOK Ub mit 0:3

Das Kantiteam verlässt das Feld im serbischen Ub als Verlierer. BILD CEV
Im Hinspiel der Sechzehntelfinals im CEV Challenge Cup kämpfte der VC Kanti in Serbien achtbar, bezog aber mit 0:3 eine glatte Niederlage. Das Rückspiel in Schaffhausen findet am nächsten Mittwoch statt.
Reinhard Standke
VOLLEYBALL. Ohne seine stärkste Angreiferin musste der VC Kanti beim Hinspiel in den Sechzehntel-Finals des CEV Challenge Cup bei ZOK Ub auskommen. Da Aussenangreiferin Korina Perkovic im Rahmen des Pharmaziestudiums heute eine mehrteilige Prüfung absolviert, verzichtete der Verein darauf, die Saison-Topskorerin auf die Reise nach Serbien mitzunehmen. An ihrer Stelle wählte Coach Neubauer die Spielvariante mit Julia Künzler als Diagonalspielerin, die ihre Aufgabe für den Trainer sehr gut löste. Nach dem ersten Abtasten lautete der Spielstand 6: 6, danach zogen die Schaffhauserinnen mit Romy Jatzko am Service auf 12: 6 davon. «Wir haben im ersten Satz sehr gut aufgeschlagen und mutig gespielt», erklärte Kantitrainer Nicki Neubauer. «Dann haben wir jedoch Mut und Ideen verloren.» So kam das Heimteam nach und nach heran und hatte beim 15: 15 egalisiert. Danach konnte sich ZOK Ub absetzen, das sich mit 25: 20 den ersten Satz sicherte.
Ausgeglichen verlief die Startphase im zweiten Durchgang. Nach dem 7: 6 handelten sich die Munotstädterinnen jedoch eine Serviceserie von Bojana Celic ein, die erst bei 6: 13 durchbrochen werden konnte. ZOK Ub zog anschliessend auf 16: 7 davon, Kanti gab nach nur 20 Minuten den Satz mit 15: 25 ab. Im dritten Satz vermochte das Team von Nicki Neubauer immer wieder den Rückstand auf zwei Punkte zu reduzieren (zuletzt beim 17: 19), dann gelang ZOK Ub aber mit Sladjana Eric eine Serviceserie zum 25: 17. Damit war nach nur 67 Spielminuten die Niederlage des VC Kanti besiegelt. Für die Punkte sorgten bei den Gästen mit Romy Jatzko (12) sowie Julia Künzler und Monika Krasteva (beide je 8) die Diagonal- und Aussenspielerinnen. «Wir haben uns recht gut verkauft, besser, als die Satzergebnisse ausweisen», stellte Nicki Neubauer fest. «Wir wollten im Angriff mutig und frech sein.» Bei Angriffen mit Kraft sei Kanti indes unterlegen. «Die Spielerinnen von Ub nehmen mehr Risiko beim Aufschlag und machen damit mehr direkte Punkte», so Neubauer weiter. Wenn die Annahme funktionierte, habe sein Team gut mitgespielt.
Für das Rückspiel hat sich ZOK Ub gestern die beste Ausgangslage geschaffen. Würde dem VC Kanti am nächsten Mittwoch jedoch ein 3: 0- oder 3: 1-Sieg
Nächste Herausforderung für Kanti: Europacup in Ub

Das Kanti-Team in Ub: Trainer Nicki Neubauer (l.) präsentiert den Matchplan. BILD ZVG
In den bisherigen Europacupspielen 107 und 108 trifft der VC Kanti zum zweiten Mal auf ein Team aus Serbien. Nicht dabei im Hinspiel ist Topskorerin Korina Perkovac.
Reinhard Standke
Die Reise zur heutigen Partie im CEV Challenge Cup führte den VC Kanti in den westlichen Balkan. Die Schaffhauserinnen treten im Auswärtsspiel der Sechzehntelfinals ab 19 Uhr bei ZOK Ub an, dem Dritten der serbischen Super Liga. Das Kanti-Team flog mit zehn Spielerinnen nach Belgrad und reiste dann weiter in die 45 km vom Flughafen entfernte Kleinstadt Ub, die gut 30 000 Einwohner aufweist.
«Wir sind gut angekommen, Flug und Transfer haben einwandfrei geklappt, und das Hotel ist super», berichtete Klubpräsident Sandro Poles, der als Teammanager dabei ist. Nach Zimmerbezug, Snack, Videovorstellung des gegnerischen Teams stand am Abend ein erstes Training in der Sporthalle an, die gerade 200 m vom Hotel entfernt liegt und 800 Zuschauer fast. Nicht in Serbien dabei sind neben den rekonvaleszenten Jasmin Kuch und Elisa Suriano auch Topskorerin Korina Perkovac (wichtige Prüfungen im Pharmazie-Studium) und Lina Hinteregger (Schule). Für den Ersatz für Perkovac gebe es zwei Optionen, so Trainer Neubauer: mit Maëlle Corbach als Diagonalspielerin oder Julia Künzler als Aussenangreiferin.
Mit ZOK Ub trifft der VC Kanti auf eine erfahrene Mannschaft. «Uns erwartet ein absoluter Prüfstein, ein aggressiv spielendes Team vom ‹Typ Ostblock›», schildert Kanti-Coach Neubauer seine Erkenntnisse aus der Videoanalyse. Von den Spielerinnen hebt der Trainer unter anderen die Aussenangreiferin Bojana Celic (Ex-Mulhouse), die Mittelblockerinnen Sladjana Eric (die von 2005 bis 2008 bei Volero Zürich spielte) und Aleksandra Glogoric sowie die sprunggewaltige kubanische Diagonalangreiferin Anet Barbara Alfonso Benitz hervor. Die erste Einschätzung von Sandro Poles nach dem Videostudium: «Sie können hart oder härter schlagen, stehen gut in der Verteidigung und bringen viel Erfahrung mit.»
«Wir müssen gut aufschlagen, mutig im Angriff spielen und mit Tempo arbeiten, das machen sie nicht so gerne», gibt Trainer Neubauer vor. «Wir sind hierhingefahren, um zu schauen, ob es etwas mitzunehmen gibt, wir haben nichts zu verlieren.» Das Rückspiel findet in einer Woche in der BBC Arena statt.
Gegen Düdingen am 4. Januar
Um das Doppelwochenende zwischen dem Auswärts- und Heimspiel im Europacup zu vermeiden, haben sich der VC Kanti und Volley Düdingen darauf geeinigt, das ursprünglich für diesen Freitag in Düdingen angesetzte Spiel auf den Mittwoch, 4. Januar 2023, zu verlegen. So können die Schaffhauserinnen ihrer gesetzlichen Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachkommen, und das Spiel kann unter sportlich fairen Gegebenheiten nachgeholt werden, schreibt der VC Kanti in einer Mitteilung. Bei Düdingen hat sich die brasilianische Mittelblockerin Caroline Dias Godoi am Sonntag beim Spitzenspiel gegen Neuenburg (2: 3) verletzt. Die Partie des VC Kanti am Sonntag bei Leader NUC findet wie geplant statt.
VC Kanti greift erst im Dezember in Europacup ein
Die ersten Europacupgegnerinnen und -gegner der zehn angemeldeten Schweizer NLA-Teams für die Saison 2022/23 (in fünf Wettbewerbern) sind bekannt. Die Reisen gehen nach Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Ungarn, Portugal, in die Türkei und zweimal nach Griechenland. Für andere Teams wie für den VC Kanti Schaffhausen heisst es: Geduld haben. Die Auslosung für die CEV European Cups 2023 hat gestern am Hauptsitz des Europäischen Verbands CEV in Luxemburg stattgefunden.
Amriswil gegen bosnisches Team
Der Schweizer Volleyball-Männermeister Amriswil beginnt die Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League gegen das Team Mladost Brcko aus Bosnien und Herzegowina. Um in die Gruppenphase zu gelangen, muss der Double-Gewinner aus dem Thurgau drei Runden jeweils mit Hin- und Rückspielen überstehen. Amriswils allfälliger Gegner in der 2. Qualifikationsrunde steht auch bereits fest. Es ist Mladost Zagreb, der 20-fache Meister Kroatiens. Bei den Frauen hatte Meister Neuenburg UC schon im Vorfeld der Auslosung auf eine Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation verzichtet. Stattdessen nimmt NUC wie auch Cupsieger Volero Zürich am zweithöchsten Europacup, dem CEV-Volleyball-Cup teil. Dort treffen sie in den 1/16-Finals am 14. und 21. Dezember auf ein starkes türkisches Team, auf THY Istanbul. Volero tritt da gegen einen Erstrundenverlierer der CL-Qualifikation an.
VC Kanti: Serbien oder Zypern
Im Gegensatz zu Volley Düdingen und Sm’Aesch Pfeffingen, die bereits in den 1/32-Finals des CEV-Challenge-Cups am 23. und 30. November weite Reisen zu absolvieren haben – Aesch nach Athen zu Panathinaikos, Düdingen auf die Azoren zu Kairos Ponta Delgada –, steht der VC Kanti Schaffhausen direkt in den 1/16- Finals: Dort trifft er im Dezember (14. und 21. zuerst auswärts) entweder auf das serbische Team von ZOK UB oder auf Apollon Limassol aus Zypern. (sda/hcs.)