Impressionen VC Kanti

13.11.2023 08:34

Leona Kernen und Annique Niederhauser gewinnen an der U21 Beachvolleyball-WM in Thailand sensationell die Silbermedaille.

Am Ende schien die Luft im Finalspiel bei den Schweizerinnen bei über 30 Grad im Schatten etwas draussen zu sein: Die beiden Niederländerinnen Poiesz/Piersma B. erzielten sehr viel Druck am Service und setzten sich im Endspiel der Beachvolleyball-WM verdient mit 2:0 (21:14, 21:16) durch. Dass die Favoritinnen aber schlagbar wären, haben Annique und Leona in der Gruppenphase gezeigt: Dort standen sich die beiden Teams nämlich bereits gegenüber – mit dem besseren Ende für die Schweizerinnen. 

 Die Enttäuschung ob der Finalniederlage dürfte aber nicht lange anhalten – eine Silbermedaille an einer U21 Beachvolleyball-WM gibt es schliesslich nicht alle Tage zu feiern! Über das ganze Turnier hinweg zeigten die beiden Schweizerinnen eine beeindruckende Leistung und konnten sich von Spiel zu Spiel steigern. Im Achtel- respektive Viertelfinal setzten sich Leona und Annique jeweils souverän in zwei Sätzen durch. Im Halbfinale gegen die Chinesinnen Yan/Zhou kämpfte sich das Duo nach Satzrückstand zurück und drehte die Partie noch zu seinen Gunsten. Eine Medaille war somit gesichert!

 Nachwuchs Nationaltrainer Denis Milanez zum grossen Erfolg an der U21 WM: «Ich arbeite nun seit vier Jahren mit Annique und seit dreieinhalb Jahren mit Leona zusammen. Die Fortschritte während dieser Zeit sind immens. Die beiden konnten schon Erfolge feiern, aber diese Silbermedaille übertrifft alles! Ich bin extrem stolz auf Leona und Annique. Wir arbeiten täglich sehr hart und denken gerade im Nachwuchsbereich langfristig bei Swiss Volley. Die Medaille zeigt, dass dies der richtige Weg ist.»

 Linus Deecke/Julian Friedli, die bei den Männern am Turnier teilgenommen haben, beenden die U21-WM auf Rang 17. Denis Milanez schätzt für uns ein: «Die Jungs wurden einer sehr starken Gruppe zugelost. Unser Ziel war deshalb, es in die K.O-Phase zu schaffen. Dafür mussten wir das Team aus Gambia schlagen und das haben die Jungs geschafft. Im anschliessenden K.O. Spiel gegen die Ukraine waren diese stabiler als wir. Man darf auch nicht vergessen, dass Julian gerade erst 17 Jahre alt geworden ist. Solche Turniere sind Teil des Prozesses und wir schauen optimistisch in die Zukunft». 

 

06.08.2023 08:26

Beachvolleyballduo Hüberli/Brunner holt EM-Gold


Wien, 5. August 2023 – Die Schweizer Beachvolleyballerinnen Tanja Hüberli und Nina Brunner sind Europameisterinnen! Die beiden gewinnen an der EM in Wien nach 2021 zum zweiten Mal Gold.

 Das topgesetzte Schweizer Beachvolleyballduo Hüberli/Brunner gewinnt Gold an der Europameisterschaft in Wien! Im Finalspiel liessen die Innerschweizerinnen den Spanierinnen Daniela Alvarez Mendoza/Tania Moreno keine Chance. Mit 21:12 und 21:13 dominierten Tanja Hüberli und Nina Brunner die Partie klar.

 Die Spanierinnen hatten zuvor einen reinen Schweizer Final verhindert. Gegen Anouk Vergé-Dépré/Joana Mäder konnten sie sich mit 2:1 durchsetzen. Im Spiel um Bronze verloren Vergé-Dépré/Mäder 1:2 gegen das deutsche Duo Laura Ludwig/Louisa Lippmann.

 Der Schlüssel zum Erfolg im Final beschreibt Tanja Hüberli wie folgt: «Wir hatten eine gute Block-Defense-Strategie gegen die Spanierinnen. Ich konnte ihren Lieblingsschlag über die Linie früh zumachen am Block und dann war Nina in der Verteidigung an jedem Ball.»

 Nina Brunner zum Titel: «Ein Europameistertitel bedeutet extrem viel. Es ist ein unglaubliches Gefühl, einen solch grossen Titel gewinnen zu dürfen. Der Erfolg zeigt, dass wir alle in unserem Team hart arbeiten und auf unserem Level spielen konnten. Wir sind stolz, den Europameistertitel wieder in die Schweiz zu bringen.»

Tanja Hüberli und Nina Brunner stehen nach dem Sieg in Wien 2021 und Silber in München 2022 zum dritten Mal in Serie auf dem EM-Podest.

21.08.2022 07:29

Die Schweizerinnen holen Silber an der EM in München!

Ausgerechnet heute können Nina Brunner und Tanja Hüberli ihre Topform der letzten Wochen nicht abrufen. Sie müssen sich mit 1:2 (21:18, 15:21, 11:15) den Lettinnen Tina Graudina und Anastasija geschlagen geben und beenden die Europameisterschaften in München auf dem zweiten Platz.

Im Finalspiel der diesjährigen Europameisterschaften treffen zwei Teams aufeinander, die den Titel bereits einmal geholt haben. Die Lettinnen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka gewannen ihn 2019, die Schweizerinnen 2021. 

Nina und Tanja starten im Vergleich zu den bisherigen Spielen extrem gut. Mit einem Blockpunkt von Tanja beenden sie den ersten Satz mit 21:18. Im zweiten kommt ihr Grundgerüst erstmals an der EM zum Wanken und die Lettinnen ziehen mit 7:1 davon. Dank viel Druck am Service, der in mehreren Assen resultiert, kommen die beiden wieder ran. Trotzdem reicht es zum Schluss nicht ganz. Die Lettinnen gewinnen den zweiten Satz mit 21:15. Die Schweizerinnen müssen zum ersten Mal an dieser EM über drei Sätze gehen. In der entscheidenden Phase zeigen die Tina und Anastasija ihr bisher bestes Spiel. Am Ende jubeln die Europameisterinnen von 2019 über den Sieg. Mit 15:11 holen sich Tina und Anastasija ihren zweiten Titel. Die Enttäuschung bei Schweizerinnen ist gross.

Im Interview mit SRF sagt Nina: «Die Lettinnen haben einfach ein sehr stabiles Spiel gezeigt. Wir sind dagegen erstmals ins Wanken gekommen und haben selber zu viele Fehler gemacht.» Tanja Hüberli fügt an: «Im Vergleich zu den vorherigen Spielen haben wir heute Dinge überhastet. Wir haben auch deutlicheren Gegenwind von den Lettinnen bekommen und konnten diesem einfach nicht standhalten.»

07.08.2022 08:30

Die Schweizerinnen krönen sich zu Europameisterinnen der Nationen!

In insgesamt drei Duellen setzt sich Team Schweiz im Nations Cup in Wien gegen Team Deutschland durch. Im allentscheidenden Golden Set schlagen Nina Brunner und Tanja Hüberli die Deutschen Karla Borger und ex Kantigirl JuliaSude.

Im Finalspiel des diesjährigen CEV A1 BeachVolley Nations Cup, dessen Format demjenigen des Davis Cup im Tennis ähnelt, trifft Team Schweiz, bestehend aus den beiden besten Duos des Landes, auf Team Deutschland.

Im ersten Match spielen Anouk Vergé-Dépré und Youngster Menia Bentele gegen die Deutschen Karla Borger und Julia Sude. Im ersten Satz können sich die favorisierten Deutschen früh einen Vorsprung erspielen. Doch die Schweizerinnen finden den Anschluss und am Schluss ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich mit 21:19 zu Gunsten von Borger und Sude entscheidet. Auch im zweiten Satz zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die Deutschen legen vor; die Schweizerinnen holen auf. Zum Schluss geht aber auch der zweite Satz mit 21:19 an Karla und Julia. 1:0 für Team Deutschland.

Im zweiten Match treffen Tanja Hüberli und Nina Brunner auf Team zwei der Deutschen Svenja Müller und Cinja Tillmann. Die Schweizerinnen, die letztes Jahr im Wiener Stadion Europameisterinnen wurden, zeigen auch im heutigen Finalspiel, warum sie die Schweiz zu einer der besten Beachvolleyball-Nationen Europas machen. Die beiden gewinnen das zweite Duell mit 21:18 und 21:18. Somit steht es im Duell zwischen Schweiz und Deutschland 1:1.

Es geht ins Golden Set, in dem bis auf 15 Punkte gespielt wird. Im allentscheidenden Duell treffen Nina Brunner und Tanja Hüberli auf Karla Borger und Julia Sude. Mit 15:8 holt sich die Schweiz das Golden Set und somit den Titel Europameisterinnen der Nationen.

Nach dem Spiel erklärt Tanja: «Es ist ein tolles Gefühl hier den Titel zu gewinnen. Wir hatten unglaublich viel Spass!»

Auch eine grosse Rolle im Sieg um den Titel spielt Trainer Spiros Karachalios. Er coachte die vier Spielerinnen jeweils während den Spielen.

09.07.2022 08:19

Wochenende in Gstaad findet ohne Schweizer Teams statt

Das finale Wochenende am Pro-Tour-Turnier der Beachvolleyballer in Gstaad geht ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Tanja Hüberli/Nina Brunner scheitern bereits in den Achtelfinals. Für das Bestresultat sorgen Marco Krattiger/Florian Breer mit einem 5. Rang.

Stark gekämpft, aber doch verloren: Tanja Hüberli ist in Gstaad ausgeschieden. BILD KEY

BEACHVOLLEYBALL. Die Fans im vollen Gstaader Stadion erlebten einen emotionalen Freitag – mit einem aus Schweizer Sicht bitteren Ende. Am Mittag ­hatten Krattiger/Breer mit einem überraschenden Viertelfinal-Einzug für Jubelstürme und den positiven Höhepunkt gesorgt. Am Abend folgte die Ernüchterung. Zuerst scheiterten Hüberli/Brunner bereits in ihrem ersten K.o.-Spiel, dann war auch der Höhenflug von Krattiger/Breer vorbei.

Während Hüberli/Brunner das Berner Oberland enttäuscht verliessen, konnten Krattiger/Breer mit ihrem Auftritt mehr als zufrieden sein – auch wenn sie im ersten Moment bitter enttäuscht waren nach dem 18: 21, 13: 21 gegen die Chilenen Marco und Esteban Grimalt. «In diesem Spiel wäre mehr möglich gewesen, das macht das Ausscheiden bitter», resümierte Marco Krattiger, der vor allem im zweiten Satz zu viele Fehler beging.

Das war noch am Mittag anders gewesen. Gegen die Österreicher Martin Ermacora/Moritz Pristauz (14: 21, 21: 17, 15: 9) gelang dem Thurgauer und seinem Basler Partner nach einem missglückten Start praktisch alles. Getragen vom fanatischen Gstaader Publikum spielten sich die beiden Schweizer in einen Rausch. Der erste Viertelfinal-Einzug auf höchster Stufe war der verdiente Lohn. Und auch die Chilenen wären zumindest auf dem Papier keine unschlagbaren Gegner gewesen. Doch wie so oft schon in dieser Saison fehlte es dem besten Schweizer Team an der Konstanz. Mit etwas Abstand werden Krattiger/Breer den ersten Einzug in die Top 8 eines Schweizer Männerteams in Gstaad seit 2009 positiv einzuordnen wissen.

Der stärkste Trumpf stach nicht

Hüberli/Brunner hatten sich nach den Plätzen 4 (2019) und 5 (2021) an den letzten Heimturnieren sowie den zuletzt zwei 3. Rängen auf der Tour viel vorgenommen. Doch der vermeintlich stärkste Schweizer Trumpf nach dem verletzungsbedingten Forfait der Olympia-Dritten Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré stach nicht.

Die topgesetzten Europameisterinnen mussten sich im Achtelfinal den unbekannten, aber starken Amerikanerinnen Kristen Nuss/Taryn Kloth knapp mit 16: 21, 21: 16, 14: 16 geschlagen geben. Nuss/Kloth spielen ihre erste Saison auf der Tour, haben aber bereits zwei (kleinere) Turniere gewonnen.

Die Stärke der Amerikanerinnen respektive das Pech in der Auslosung war das eine. Das andere war, dass Hüberli/Brunner in diesem Spiel nicht ihr bestes Niveau erreichten. Die Zentralschweizerinnen werden nun eine Wettkampfpause einlegen, um dann Mitte August die Mission Titelverteidigung an der EM in München gestärkt in Angriff zu nehmen.

 

Weltmeister mit Corona

Auch die Topfavoriten bei den Männern sind nicht mehr dabei. Die Norweger Anders Mol/Christian Sörum mussten für ihren Achtelfinal Forfait erklären, weil Sörum positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die zweifachen Gewinner des Turniers in Gstaad hatten letztes Jahr in Tokio Olympia-Gold und im Juni in Rom WM-Gold geholt. (sda)

30.05.2022 11:15

Tanja Hüberli und Nina Brunner gewinnen Bronze in Ostrava

Die Schweizerinnen Nina Brunner und Tanja Huberli, die auf Platz 13 gesetzt sind und ihre Saison in Ostrava ebenfalls von der Qualifikation aus starteten, holten sich die Bronzemedaille, ihre zweite auf der Beach Pro Tour, nach ihrem dritten Platz bei der Doha Challenge Anfang Mai.

Das neue Format der internationalen Tour führt dazu, dass pro Geschlecht nur zwölf Teams im Hauptfeld gesetzt sind. Weitere 16 Teams kämpfen in zwei Qualifikationsrunden um die restlichen vier Plätze. Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré sind als einziges Schweizer Team an diesem Beach Pro Tour Elite16-Turnier im Hauptfeld gesetzt. In ihrer sehr ausgeglichenen Gruppe mit den amtierenden Weltmeisterinnen Pavan/Melissa aus Kanada, werden sie Gruppenzweite hinter den Deutschen Müller/Tillmann, den Halbfinalgegnerinnen von Tanja und Nina. Im Viertelfinal bezwingen Joana und Anouk die als Nummer 1 gesetzten Stam/Schoon aus den Niederlanden. Im Halbfinal gegen die Brasilianerinnen Talita/Rebecca müssen sich Joana und Anouk mit 0:2 geschlagen geben. Es heisst also Finalspiel abhaken und Fokus auf das Bronzespiel. 

Der Weg von Tanja Hüberli und Nina Brunner startet in Ostrava in der Qualifikation. Nach einem Freilos in der ersten Runde setzen sie sich in der zweiten Runde gegen das dritte Schweizer Frauenteam, Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré, in drei Sätzen durch 2:1. Die Gruppenphase beenden Tanja und Nina dann als Gruppenzweite, hinter den Brasilianerinnen Talita/Rebecca, notabene den Halbfinalgegnerinnen von Joana und Anouk. Nach dem Viertelfinalsieg gegen die Australierinnen Clancy/Mariafe, den Silbermedaillengewinnerinnen der Olympischen Spiele in Tokio, folgt die sehr knappe 0:2-Niederlage im Halbfinal gegen das deutsche Team Müller/Tillmann. Auch für Tanja und Nina heisst es folglich auch Fokus auf das Bronzespiel, wo sie auf Joana und Anouk treffen.

Das zweite Elite16 Turnier der Beach Pro Tour endet entsprechend mit einer Schweizer Medaille: Heissen die Gewinnerinnen Heidrich/Vergé-Dépré oder Hüberli/Brunner? Intensive Ballwechsel, starke Blöcke, krasse Verteidigung, Druck im Service, intelligente Angriffe – das Spiel bietet alles, was das Beachvolleyballherz sich wünscht. Der erste Satz geht an Tanja und Nina und auch im zweiten ziehen die beiden davon. Bis zum Technical Timeout holen Joana und Anouk aber auf und das Spiel verläuft anschliessend ausgeglichen mit dem besseren Ende für Tanja und Nina. Der sensationelle dritte Rang geht mit 2:0 (21:16, 21:18) an Hüberli/Brunner und Heidrich/Vergé-Dépré beenden das Turnier auf dem hervorragenden vierten Rang. 

Tanja ist nach dem Turnier sehr zufrieden: «Die Woche war sehr cool. Nach der Qualifikation – eine Situation mit viel Druck, die wir schon länger nicht mehr erlebt haben – haben wir sehr gut in unser Spiel gefunden und uns auf diejenigen Sachen fokussiert, die wir im Training immer trainiert haben. Ich bin sehr happy mit dem Resultat, weil wir viele sehr gute Spiele gezeigt haben hier in Ostrava.» Nina stimmt dem zu und ergänzt: «Wir haben wirklich eine sehr erfolgreiche Woche gehabt, weil wir zum ersten Mal in dieser Saison unser Spiel gefunden und auch recht konstant gespielt haben. Dies ist super auch im Hinblick auf die WM, weil wir wieder mehr Sicherheit gefunden haben. Wir haben viele Herausforderungen gemeistert und klar, wenn man mit einer Medaille nach Hause fährt, ist es immer super cool. Wir sind wirklich sehr happy.»

07.09.2021 06:15

Leona Kernen und Muriel Bossart sind U18 Europameisterinnen

Leona Kernen und Muriel Bossart werden nach einem 2:1 Sieg gegen die Ukrainerinnen Serdiuk/Romaniuk Europameisterinnen der Kategorie U18. Die jungen Teilnehmerinnen müssen sich am Turnier nur in einem Spiel geschlagen geben. Ein sensationelles Ergebnis!

Es ist ein Resultat mit dem niemand gerechnet hat: die erst 16-jährige Leona Kernen und die 15-jährige Muriel Bossart holen sich an den U18 Europameisterschaften in Ljubljana die Goldmedaille. Sie wachsen von Match zu Match mehr über sich hinaus und zeigen Kampfgeist ohne Ende.

In der Pool Phase gehen die Schweizerinnen als Gruppenzweite hervor. Nur gegen die Ungarinnen müssen sie sich 0:2 geschlagen geben. Dann bricht auch schon der dritte Tag des Turniers an. An diesem holen sich Leona und Muriel gleich drei Siege in zwei Sätzen gegen die Tschechinnen, Italienerinnen und Däninen. Die jungen Schweizerinnen stehen plötzlich im Halbfinal!

Dort zeigen sie sich erneut in Topform. Sie schlagen ihre Gegnerinnen aus Deutschland Jule Mantsch/Annika Berndt – die amtierenden deutschen U20 Meisterinnen – mit 21:16 und 21:17 klar in zwei Sätzen und ziehen somit ins Finalspiel ein. Dort treffen sie auf die Ukrainerinnen Yeva Serdiuk/Daria Romaniuk. Diese zeigen sich vor allem zu Beginn sehr stark und entscheiden den ersten Satz mit 19:21 für sich. Doch es gelingt Leona und Muriel den Spiess umzudrehen. Sie gewinnen den zweiten Satz 21:18 und den dritten klar überlegen mit 15:7.

Auch ihr Trainer, Denis Milanez hat nur lobende Worte für das Team übrig. «Die Mädchen haben von Anfang bis Ende ein tolles Spiel und ein tolles Turnier gespielt! Wir hatten sicherlich mit einem guten Resultat gerechnet, dass sich die beiden jedoch gleich den Europameisterinnentitel holen würden, damit haben wir wegen ihres jungen Alters nicht gerechnet», so der stolze Trainer. «Auf der anderen Seite kenne ich die beiden Spielerinnen sehr gut, ihren Kampfgeist und ihre Stärken. Nachdem wir den ersten Satz im Finalspiel verloren haben, waren wir nicht sicher, was noch drin liegen würde. Aber durch ihre Geduld und ihre Ruhe holten sich die beiden das nötige Selbstvertrauen um das Spiel zu gewinnen. Ich bin unglaublich stolz!»

Für Leona sind es nicht die ersten U18-EM. 2020 holte sie zusammen mit Annique Niederhauser in Izmir den 17. Rang. 2021 nahm sie dann an den U20-EM teil, an der sie zusammen mit Annik Stähli auf den 9. Rang vorstiess und holte sich an den Junior Beachtour Schweizermeisterschaften in der Kategorie U19 die Bronzemedaille. Die junge Muriel wurde an der JBT-SM nicht nur U17 Vize-Schweizermeisterin, sondern wurde auch noch gleich zur MVP ihrer Kategorie gewählt.

15.08.2021 15:44

Der Europameisterinnen-Titel 2021 gehört Tanja Hüberli und Nina Betschart

Der Europameisterinnen-Titel bleibt in Schweizer Hände – unglaublich! Tanja Hüberli und Nina Betschart bezwingen im Halbfinal die Deutschen, Sude/Borger, und im Final die Niederländerinnen, Stam/Schoon! Ja und sie erinnern uns an ein Team mit dem gleich Spielmuster. Nina Betschart hält die Bälle wie einst Misty May im Spiel und Tanja Hüberli blockt wie Kerri Walsh

Der Hexenkessel brodelt – Vor dem tobenden Publikum spielen Tanja Hüberli und Nina Betschart im Halbfinal gegen die Deutschen, Sude/Borger. Es ist das erstmalige Aufeinandertreffen der beiden Teams, welches mit einem besseren Ende für Nina und Tanja ausgeht. Die beiden spielen im ersten Satz ein fast lupenreines Spiel. Wie gestern ist Tanja am Block extrem stark und Nina zeigt ein geniales Side-Out. Borger/Sude versuchen alles in ihrer Macht Stehende, um den Spiess umzudrehen: Seitenwechsel, Anpassung vom Zuspiel, mehr Druck am Service. Nichts klappt! Mit 21:9 gewinnen die Schweizerinnen hochüberlegen den ersten Satz.

Im zweiten Satz ist der Match ausgeglichener: Die Deutschen scheinen im Spiel angekommen zu sein. Die Schweizerinnen können sich zwar immer wieder absetzen, Sude/Borger kommen aber auch immer wieder ran. Dann zwei Matchbälle für Tanja und Nina, doch die beiden können diese nicht verwerten. Es kommt wie es kommen musste: Mit 22:24 geht der zweite Satz an das deutsche Team.

Es geht in den dritten Satz und in diesem scheinen die Deutschen die Oberhand zu haben – plötzlich gibt es drei Matchbälle auf der gegnerischen Seite. Diese wehren Tanja und Nina jedoch gekonnt ab und holen sich am Schluss mit 16:14 den Sieg und somit den Einzug ins Europameisterschaftsfinale.

Hier stehen die Schweizerinnen den jungen Niederländerinnen, Katja Stam und Raïsa Schoon, gegenüber. Im ersten Satz haben Betschart/Hüberli die Nase vorn. Die Niederländerinnen bleiben aber dran. Mit drei Assen in Folge von Nina schaffen es die Schweizerinnen sich einen etwas komfortableren Vorsprung zu erspielen. Ein Blockpunkt von Tanja führt zum 21:15 im ersten Satz.

Im zweiten Satz zeichnet sich schnell ab, wer das überlegene Team ist. Betschart/Hüberli gehen schon zu Beginn in Führung und können diese immer weiter ausbauen. Die beiden Schweizerinnen spielen auch in diesem zweiten Spiel des Tages fantastisch. Mit 21:12 gewinnen Tanja und Nina den zweiten Satz und somit den Europameisterinnen-Titel 2021 und feiern gleichzeitig den grössten Erfolg ihrer Karriere! Sensationell!

Nach dem Finalspiel ist Tanja überglücklich: «Wir sind beide überwältigt. Natürlich war für uns klar, dass wir den Titel holen wollen, aber wir wollten auch ein wenig das Turnier an den Olympischen Spielen vergessen. Jetzt hier zu stehen und vor einem solchen Publikum zu spielen ist ein Erlebnis, welches wir nie vergessen werden.» Und Nina zollt den Gegnerinnen Respekt: «Mit einem solch klaren Resultat haben wir nicht gerechnet. Wir wussten, dass das niederländische Team sehr talentiert ist. Vielleicht hat uns beim heutigen Spiel auch unsere Erfahrung weitergeholfen. Tanja stand bereits zweimal an einer Europameisterschaft im Final; ich einmal.»

Mit einem grossen Dankeschön für die langjährige Zusammenarbeit und das immerwährende Vertrauen wenden sich Tanja und Nina während dem Platzinterview vor der Siegerehrung an ihren Trainer, Christoph Dieckmann.  

07.08.2021 08:27

Die Bronzemedaille geht an Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré!

Ein fantastischer Auftritt von Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré wird mit der Bronzemedaille gekrönt. Zum ersten Mal überhaupt gewinnt die Schweiz im Beachvolleyball der Frauen eine Medaille an Olympischen Spielen – ein historischer Erfolg.  

Wir gratulieren unserem Ex-Kantigirl Joana Heidrich und Ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré von ganzem zu dieser sensationellen Medaille!! 

You made History!!   

Finaltag in Tokio: Nach der gestrigen Halbfinalniederlage geht es für Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré zum zweiten Mal an diesen Olympischen Spielen um die Medaillen. Im Bronzespiel stehen ihnen die beiden Lettinnen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka gegenüber, eine europäische Medaille im Beachvolleyball ist also sicher – und sie geht an die Schweiz!

Der Auftakt gelingt Joana und Anouk nach Wunsch. Sie finden sofort ins Spiel, zeigen grossen Einsatz und bringen viele Emotionen aufs Feld. Mit einem Dreipunktevorsprung für die Schweiz geht es ins Technical Timeout. Graudina/Kravcenoka kommen mit extrem starkem Service immer wieder an die Schweizerinnen ran, doch dank ihrem ebenso druckvollen Service, der starken Verteidigungs- und Blockarbeit sowie erfolgreichen Sideoutspiel holen Joana und Anouk den ersten Satz mit 21:19.

Die Präsenz der Schweizerinnen auf dem Court ist extrem stark. Sie bleiben ruhig und die Lettinnen finden bereits zu Beginn des zweiten Satzes kein Mittel. Egal ob der Service auf Joana oder Anouk geht, die Schweizerinnen machen den Punkt und ziehen davon. Mit konstanter Annahme, präzisem Zuspiel und überzeugten Angriffen halten Joana und Anouk die Gegnerinnen in Schach. Nach einer erfolgreichen Challenge fällt das Momentum endgültig auf Seiten der Schweizerinnen. Der Schnellzug ist nicht mehr aufzuhalten und Joana und Anouk ziehen bis zu 20:12 davon. Mit wahnsinnig starkem Servicespiel rütteln die der Lettinnen zwar noch ganz kurz an der Festung, doch diese hält dem Druck stand. 21:15 im zweiten Satz und damit Bronzemedaille für Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré – was für eine unglaubliche Leistung!

Nach den letzten Olympischen Spielen 2016 in Rio wurde aus der Blockspielerin Anouk Vergé-Dépré eine Defensespielerin, was das Duo Heidrich/Vergé-Dépré extrem stark macht. Fünf Jahre harte Arbeit der Spielerinnen und des ganzen Staffs wird heute vom Erfolg gekrönt. Joana Heidrich kann es noch kaum fassen: «Ich bin so glücklich, dass wir dies geschafft haben, ich bin so stolz auf uns. Ich habe als Kind immer davon geträumt, einmal hier zu stehen.» Und auch Anouk Vergé-Dépré fehlen im ersten Moment die Worte: «Ich kann das noch nicht fassen, es ist unbeschreiblich und ich brauche ein wenig Zeit, um zu erfassen, was da passiert ist. Ein riesiger Dank geht natürlich an das grossartige Team, das hinter uns steht!»

Joana zum Spiel: «Ich habe einfach versucht, jeden Ball einzeln anzuschauen und nicht aufs Score zu schauen. Ich habe versucht, mich zu zwingen, auf jeden Ball zu rennen auch wenn es schwierig war bei diesen Bedingungen – und das bis zum Schluss. Es ist uns gelungen, das kleinste bisschen Energie, das wir noch hatten, ins Spiel hineinzulegen.» Anouk ergänzt: «Es waren sehr anstrengende Wochen und es war das gefühlt anstrengendste Aufwärmen meines Lebens. Doch wir haben nochmal alles geben. Es ging darum, im richtigen Moment über sich hinauszuwachsen, über die Limiten zu gehen – vor allem auch bei dieser Hitze – und das haben wir hier geschafft.»

Florian Karl, Trainer von Joana und Anouk blickt auf die erfolgreiche Olympiakampagne zurück: «Ein olympisches Turnier ist anders als alles was wir kennen und gewohnt sind. Die Spielerinnen sind jetzt seit über drei Wochen hier im Turnier und es ist eine unglaubliche Herausforderung für alle, den Körper und den Geist über eine solch lange Zeit immer wieder im richtigen Moment auf dem richtigen Level zu haben. Um das zu Schaffen braucht es zwei unglaublich starke Spielerinnen und ein tolles Team. Ich möchte mich deswegen unbedingt bei Laura Breuss, Viviane Scherler, Andreas Lanz und Jean-Charles Vérgé-Dépré bedanken, die einen sehr grossen Anteil an unserem Auftritt hier haben. Ich bin sehr stolz auf Anouk und Joana, wie sie ihren Weg gefunden haben, hier in Tokio erfolgreich zu bestehen. Wir freuen uns sehr, ein Teil des erfolgreichen Schweizer Tokio2020-Teams gewesen zu sein.»

Und zum Abschluss Sebastian Beck, Leiter Leistungssport Beachvolleyball mit einem ersten Résumé: «Vor einiger Zeit gab es mal die Vision den Frauenbeachvolleyball auf das gleiche Niveau zu bewegen, wie das damalige Niveau der Männer rund um den Medaillengewinn von 2004 und die Zeit danach. Heute, zirka 14 Jahre später hat die Schweiz wieder eine Medaille im Beachvolleyball gewonnen und gezeigt, dass ein beharrlicher und konsequenter Weg, der auch steinig sein kann, etwas bewegen kann. Ich freue mich für die beiden Athletinnen und vor allem für alle, die dieses Fördersystem in den letzten 14 Jahren geprägt, unterstützt und dafür gekämpft haben. Trainer, Physios, Sportdirektoren, Partner und alle heimlichen Helferinnen und Helfer in unserem Verband. Ich empfinde es als grosses Privileg, dass wir eine Medaille für die olympische Mission der Schweiz beisteuern konnten.»

Swiss Volley vertritt mit über 44'000 Lizenzierten die zweitgrösste Teamsportart der Schweiz und ist verantwortlich für die Entwicklung des Volleyballs und des Beachvolleyballs.

06.06.2021 08:48

HEIDRICH & VERGE-DEPRE TREFFEN IM OSTRAVA-FINALE AUF SPONCIL & CLAES

Der Halbfinal

Das verbliebene Schweizer Team Heidrich/Vergé-Dépré steht damit alleine im Halbfinal. Und der Gegner ist niemand geringeres als die Weltmeisterinnen Pavan/Melissa aus Kanada, die momentan das Ranking auf der World Tour anführen.

Die Schweizerinnen starten aber unbeeindruckt. Anouk liest das Spiel aus der Verteidigung und Joana ist eine Wand am Netz. Nach einigen Punkten, um ins Spiel zu kommen, etabliert sich beidseitig ein solides Side-Out. Pavan ist im Block – wie erwartet – sehr hoch. Trotzdem schafft es das Schweizer Duo immer wieder, mit cleveren Lösungen und übersichtlichem Spiel, einen Weg am kanadischen Bergmassiv vorbei zu finden.

Das Side-Out-Niveau ist definitiv halbfinalwürdig. Beide Teams finden die Linien und Ecken und liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis zum Stand von 13:13 kann sich kein Duo absetzen. Melissa, eine der besten Defense-Spielerinnen der Welt, kann bisher in der Verteidigung gegen die schweizerische Präzision nicht viel ausrichten. Mitte des ersten Satzes greift Pavan einen zweiten Ball an und verschlägt diesen ins Aus. Break und 16:14 für die Schweiz. Nun gibt es äusserst tolle Rallyes zu sehen. Einer bleibt besonders in Erinnerung: Anouk schliesst einen atemraubend langen Spielzug gleich selber am Block ab. 18:16 für Heidrich/Vergé-Dépré. Kanada spielt stark, die Schweiz stärker.

Doch die Kanadierinnen dürfen niemals abgeschrieben werden – es ist und bleibt ein zäher Kampf! Die Schweizerinnen nehmen ihr Time-Out bei 19:18, als, beide mit vollem Einsatz, am Netz ineinander knallen und Anouk ein Knie an den Hinterkopf kriegt. Aber es kann weitergespielt werden. Anouk ist es dann auch, die den Ball zum 21:19-Satzgewinn reinhaut, indem sie hoch in den Block schlägt. Die Szene ist symptomatisch für den Rest des 1. Satzes: Kanada ist hoch, Kanada ist da, aber die Schweizerinnen finden immer wieder noch bessere Lösungen.  

Zweiter Satz. Gute Services auf Melissa machen den Aufbau für die Weltmeisterinnen schwer. Joana ist äusserst effizient mit dem Angriff durch die Mitte. Aber eben: Die Variation macht’s – auch die Rainbow-Shots in die Ecken können die Schweizerinnen und bringen die Kanadierinnen damit zur Verzweiflung. Anouk ihrerseits schafft es, mit starken Reads immer wieder Bälle auszugraben; und schliesst sie dann auch noch gleich selber ab.

Den ganzen 2. Satz über bleibt es ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe. Hohe Blocks, gute Defenses – so muss Beachvolleyball sein! Bei 12:11 für die Schweizerinnen begeht Melissa einen Fehler im Angriff. Diesem Punkt legt das Schweizer Duo gleich eine weitere sensationelle Defense-Aktion nach und holt sich erneut einen Breakpunkt. Es steht 15:13 zum Seitenwechsel.

Erwähnenswert ist auch, wie hoch und stabil Joanas Block immer wieder ist. Er beschert den Schweizerinnen das 19:15. Nach einem Netzfehler von Pavan ist es dann auch sie, die bei 20:18 den Topspin-Jumpserve ins Netz und die Schweizerinnen damit in Final von Ostrava schlägt!

Nachdem sie in fünf Begegnungen noch nie gegen die Kanadierinnen siegen konnten, folgt nun also dieser grosse Meilenstein. Gleichzeitig schafft es die Schweizer Nationaldelegation damit zum zweiten Mal innerhalb zweier Wochen in den Final eines 4*-Turniers.

Und was meint Anouk zu diesem aussergewöhnlichen Erfolg? «Wir sind überglücklich, dass wir Pavan und Melissa so unter Druck setzen konnten. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und konnten in den entscheidenden Momenten ruhig bleiben. Sie haben am Service viel Druck gemacht, aber wir konnten dagegenhalten und auch einmal kompensieren, wenn eine Annahme hinten im Feld geblieben ist. Wir freuen uns riesig, morgen den Final spielen zu können!»